Folgen des schlechten Wetters:Dauerregen belastet Konjunktur

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Zerstörte Gebäude, Fabriken unter Wasser, leere Hotels: Das Hochwasser richtet in den betroffenen Regionen verheerende Schäden an. Doch nicht nur dort leidet die Wirtschaft unter dem anhaltend schlechten Wetter.

Die Schäden sind noch nicht absehbar, das Schlimmste ist womöglich noch gar nicht überstanden. Dauerregen und Hochwasser setzen derzeit in Süd- und Ostdeutschland Städte und Landstriche unter Wasser, zerstören Gebäude und Geschäfte. Fabriken stehen still, Lieferungen erreichen ihr Ziel nicht, die Landwirtschaft leidet, der Tourismus - kurz: "Der Regen setzt nicht nur den Menschen in den Hochwasser-Regionen zu, sondern auch der Konjunktur", formuliert der Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Alexander Schumann.

Und das nicht erst seit die Flüsse über die Ufer treten - der anhaltende Regen und der viel zu kalte Frühling belasten die Wirtschaft seit Wochen: Die Freizeitaktivitäten sind eingeschränkt, das "spüren insbesondere Restaurants, Hotels sowie Betreiber von Schwimmbädern und von Freizeitparks", so Schumann. Zu den Leidtragenden des nassen Frühlings gehören auch Einzelhändler. "In den Baumärkten sind die Umsatzrückgänge spürbar", sagte der Sprecher des Branchenverbandes HDE, Kai Falk. "Sie hoffen, dass der Sommer nun endlich kommt und Rasenmäher sowie Stühle, Bänke und andere Gartenmöbel dann gekauft werden."

"Viele Geschäfte können von Kunden nicht mehr erreicht werden"

Auch der Textilhandel ist betroffen, die Nachfrage nach den Sommerkollektionen leide darunter, so Falk. Besonders starke Einbußen müssten die Händler in den Hochwasser-Regionen hinnehmen. "Viele Geschäfte können von den Kunden nicht mehr erreicht werden und sind durch die Überschwemmungen beschädigt worden", sagte der HDE-Sprecher.

Der Regen hat außerem Auswirkungen auf die Kurse der Versicherungen. Die Papiere der Munich Re, dem weltgrößten Rückversicherer, und dem kleineren Konkurrenten Hannover Re gaben um mehr als zwei Prozent nach.

Die deutschen Versicherer wiesen allerdings Spekulationen zurück, die Fluten könnten ihre Gewinne stark belasten. Nach der letzten großen Flut 2002 beliefen sich die Forderungen an Versicherungen der Munich Re zufolge auf etwa 2,3 Milliarden Euro. Weil viele Städte und Kommunen ihren Hochwasserschutz nach dieser Flutverbessert haben, rechnet die Versicherungsindustrie diesmal mit weniger Kosten.

© Süddeutsche.de/Reuters/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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