Folgen der Finanzkrise:40.000.000.000.000 Euro - einfach weg

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Unglaubliche Summen verschwinden: Die Finanzkrise hat einer Studie zufolge weltweit 40 Billionen Euro vernichtet. Vor allem die erfolgsverwöhnten Staaten Asiens leiden.

Die Finanzkrise hat sich längst zu einem Flächenbrand ausgeweitet und die Märkte sind in großer Sorge. Weltweit fallen die Kurse an den Börsen, weltweit werden Vermögenswerte vernichtet. Einer Studie der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) sind 50 Billionen Dollar verschwunden - umgerechnet 39,4 Billionen Euro.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat Vermögenswerte in Höhe von 40 Billionen Euro vernichtet, sagt die ADB. (Foto: Foto: AP)

Besonders betroffen sind jene Länder, die noch vor kurzem Schwindel erregende Wachstumszahlen vorweisen konnten. Alleine in Asien wurden 9,6 Billionen Dollar vernichtet, etwas mehr als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines ganzen Jahres, berichtete die ADB. Präsident Haruhiko Kuroda sprach von der schlimmsten Krise seit der großen Depression im vergangenen Jahrhundert. Immerhin: Asien werde sich auch als eine der ersten Regionen von der Krise erholen.

"Alles noch schlimmer"

Der Kontinent ist nach Meinung der ADB-Ökonomen besonders betroffen, weil die Region sich so rasant entwickelt hat. Zwischen 2003 und 2007 sei der Wert der Finanzanlagen in Asien von 250 Prozent auf 370 Prozent des BIP gestiegen. Im Vergleich habe der Anteil etwa in Lateinamerika nur um 30 Prozent zugelegt. Deshalb liege der Verlust dort nur bei 2,1 Billionen Dollar oder 57 Prozent des BIP. Die Daten zeigten, dass die Krise wegen der engen Verbindungen zwischen Finanzmärkten und Volkswirtschaften kein Land unberührt lasse.

Die ADB rechnet zu der asiatischen Region ("Developing Asia") 44 Länder von Afghanistan über Kasachstan, Bangladesch und Indonesien bis zu den Inselstaaten im Pazifischen Ozean, aber auch China, Indien und Singapur.

"Ich fürchte, es wird alles noch schlimmer, bevor es besser wird", sagte Kuroda. "Aber ich bin zuversichtlich, dass Asien als eine der ersten Regionen aus der Krise kommt und stärker daraus hervorgeht als es je zuvor war." Mit einer Konjunkturerholung sei erst gegen Jahresende oder Anfang kommenden Jahres zu rechnen. "Die nächsten zwölf bis 18 Monate werden schwierig", heißt es in der Studie.

© sueddeutsche.de/dpa/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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