Das Karriere-Netzwerk Xing gehört künftig mehrheitlich dem Zeitschriften-Verlag Burda. Durch ein Übernahmeangebot hat die Burda Digital GmbH ihre Beteiligung an Xing um 20,8 auf 59,2 Prozent aufgestockt, teilte der Verlag mit. Burda gab knapp 51 Millionen Euro für die 1,16 Millionen Aktien aus, die dem Verlagskonzern angedient wurden.
Der Xing-Vorstand hatte das Engagement aus strategischer Sicht begrüßt, die offerierten 44 Euro aber für zu niedrig gehalten. Eine große Zahl von Aktionären sah das offenbar anders. Die im TecDax notierte Xing-Aktie schloss am Mittwoch bei 43,79 Euro.
Burda muss Geld verdienen, um Print-Verluste auszugleichen
Burda hatte sich nicht festgelegt, bei welcher Anteilshöhe das Übernahmeangebot als Erfolg zu werten sei. "Wir freuen uns über jeden Aktionär, der unser Angebot annimmt, aber auch über jeden, der Xing-Aktionär bleibt", hatte eine Burda-Sprecherin gesagt. Es sei nicht geplant, Xing von der Börse zu nehmen.
Der Verlag, zu dem unter anderem die Magazin Bunte und Focus gehören, ist bei Xing seit 2009 Großaktionär. Ähnlich wie Axel Springer baut Burda sein Internet-Geschäft seit Jahren aus, um die schrumpfenden Print-Umsätze aufzufangen. Zu den bekanntesten Online-Beteiligungen gehören der Tierfutterhändler Zooplus und die Internetfirma Tomorrow Focus ("Holidaycheck"). Burda erzielt 43 Prozent seines Umsatzes im Digital-Geschäft.