Süddeutsche Zeitung

Flugzeughersteller EADS:Erneut Haarrisse in A380-Fliegern entdeckt

In den Tragflächen verschiedener Flugzeuge des Typs A380 sind wieder Haarrisse entdeckt worden. Dies bestätigte die EADS-Tochter Airbus, eine Gefahr für die Sicherheit bestehe jedoch nicht. Die Agentur für Flugsicherheit fordert jetzt vorsorgliche Untersuchungen.

Der Flugzeugbauer Airbus hat erneut Haarrisse an den Tragflächen von zwei seiner Riesen-Jets A380 entdeckt. Es bestehe aber keine Gefahr für die Flugsicherheit, erklärte die EADS-Tochter. "Airbus bestätigt, dass zusätzliche Risse an den Tragflächen einiger A380 gefunden wurden", erklärte das Unternehmen.

Die Fachzeitschrift Aviationweek hatte zuvor berichtet, dass die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) Inspektionen angeordnet habe. Die EASA bestätigte, am Freitag ein Bulletin herausgeben zu wollen. Darin würden vorsorgliche Sicherheitschecks gefordert. Eine Airbus-Sprecherin sagte, die Risse seien bei Routine-Untersuchungen, die alle zwei Jahre stattfänden, entdeckt worden. Welche Fluggesellschaften betroffen sind, sagte sie jedoch nicht.

Lufthansa habe an seinen acht A380 bisher keine derartigen Risse feststellen können, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft. Bislang hat Airbus 68 Exemplare des A380 ausgeliefert. Zu den ersten Kunden zählten Singapore Airlines, Emirates aus Dubai sowie die australische Qantas. Mittlerweile haben auch Air France, Korean Airlines und China Southern das Großraumflugzeug in der Flotte.

Airbus hatte bereits vor knapp zwei Wochen erstmals von kleineren Rissen an den Außenrippen gesprochen, die aber nicht dringend ausgebessert werden müssten. Dafür reichten die üblichen Inspektionen. Die nun entdeckten Risse sollen einen anderen Ursprung haben als die, die vor zwei Wochen bekanntwurden.

Damals hatte Airbus mitgeteilt, die Kunden seien informiert worden. Airbus selbst nannte auch damals keine Namen. Qantas und Singapore Airlines erklärten aber, sie hätten bei mehreren ihrer A380 Risse an den Tragflächen entdeckt.

Die Tragflächen werden in Broughton in Nordwales gefertigt und zur endgültigen Montage nach Toulouse in Frankreich gebracht. Die Tragflächen sind so groß, dass darauf 70 Autos parken könnten. Die Spannweite beträgt fast 80 Meter.

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Reuters/dapd/AFP/mane/cag
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