Süddeutsche Zeitung

Flugzeugbau:Airbus macht Gewinn

Der Umsatz des europäischen Konzerns sinkt. Aber die Aktionäre sind trotzdem erfreut über die neuesten Zahlen.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist trotz des Geschäftseinbruchs in der Corona-Krise mit schwarzen Zahlen ins Jahr 2021 gestartet. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 362 Millionen Euro nach einem Verlust von 481 Millionen ein Jahr zuvor, wie Airbus mitteilte. Dennoch macht sich Konzernchef Guillaume Faury keine Illusionen. "Die Krise ist für unsere Branche noch nicht vorüber." Eine Verbesserung der Lage erwartet Faury erst in der zweiten Jahreshälfte. Dennoch will er in diesem Jahr mindestens so viele Verkehrsflugzeuge ausliefern wie 2020. Airbus geht davon aus, dass sich der Markt zuerst bei Inlandsflügen und kürzeren Strecken erholt. Bei internationalen Flügen mit Großraumflugzeugen werde es Zeit brauchen, so Faury. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Airbus-Aktie legte in Paris leicht um 0,7 Prozent zu. Seit dem Jahreswechsel hat sich ihr Kurs um mehr als 11 Prozent verbessert.

Konzernchef Faury monierte den Umgang mit der Corona-Krise in Europa. "Die mangelnde Koordination der Maßnahmen, die vor allem in Europa ergriffen werden, wenn es um Ausgangsbeschränkungen, Lockdown, Reisebeschränkungen, Quarantäne, Tests und so weiter geht, führt zu einer Reisesituation, die in Europa bei weitem schlechter ist als in den anderen vergleichbaren Märkten." Das bereite der Branche Sorge.

Für Airbus lief es im ersten Quartal dennoch besser als gedacht. Zwar fiel der Umsatz mit knapp 10,5 Milliarden Euro zwei Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum, als die Corona-Pandemie im März die Welt voll erfasste. Doch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten, das sogenannte bereinigtes Ebit, sprang von 281 Millionen auf 694 Millionen Euro nach oben.

Im ersten Quartal lieferte Airbus 125 Verkehrsflugzeuge aus, drei mehr als im Vorjahreszeitraum. Unterdessen stornierten Kunden Bestellungen über 100 Maschinen. Andererseits holte Airbus Neuaufträge über 39 Jets herein. Wegen der Branchenkrise hat der Hersteller seine Flugzeugproduktion um rund 40 Prozent zurückgefahren.

Das Management treibt den Abbau Tausender Arbeitsplätze voran und will die Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufstellen. "Wir denken, es ist die richtige Zeit dafür", sagte Faury.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5279908
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 30.04.2021 / dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.