Verkehr:Warnstreik wird Münchner Flughafen größtenteils lahmlegen

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Am Donnerstag und Freitag könnte es am Münchner Airport starke Beeinträchtigungen geben. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte zum Ausstand an zwei Tagen auf, ein Großteil der 1600 geplanten Flüge wird voraussichtlich gestrichen. Was Passagiere beachten müssen.

Von Andreas Schubert

Ausgerechnet zum Beginn der bayerischen Faschingsferien müssen sich Reisende auf starke Einschränkungen des Flugverkehrs und ausfallende Flüge einstellen. Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi werden am Donnerstag und Freitag am Münchner Flughafen die meisten Flugverbindungen ausfallen. Von den mehr als 1600 geplanten Flügen würden die Airlines voraussichtlich den größten Teil streichen, teilte der Flughafen mit.

Verdi hat am Münchner Airport von Donnerstag, 27. Februar, 0 Uhr, bis Freitag, 28. Februar, 24 Uhr, zum zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Beteiligen sollen sich laut Gewerkschaft Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sowie Mitarbeitende der Bodenverkehrsdienste. Betroffen sind unter anderem wichtige Bereiche wie Sicherheitskontrollen, Abfertigung und Serviceleistungen an den Flugzeugen.

Der Flughafen und Verdi raten Reisenden, sich direkt bei ihrer jeweiligen Airline über den Flugstatus zu erkundigen und bei einer Annullierung nicht zum Flughafen zu fahren. Infos gibt es auf den Buchungswebseiten, den Hotlines der entsprechenden Reiseanbieter oder der Fluggesellschaft. Aktuelle Informationen sind auch auf der Website des Flughafens unter www.munich-airport.de und den Webseiten der Airlines verfügbar.

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten acht Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, sowie drei zusätzliche freie Tage. Am 14. März sind neue Verhandlungen geplant. „Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden sehen wir uns zu diesem Schritt gezwungen“, teilt Yvonne Götz vom Verdi-Flughafenbüro mit. „Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt, das den berechtigten Forderungen der Beschäftigten gerecht wird.“

Bereits am Montag wurden zwei Flughäfen bestreikt. In Düsseldorf fielen nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa etwa die Hälfte der Flüge aus, in Köln sogar zwei Drittel. In München schaffte es Verdi mit einem Warnstreik vor zwei Jahren, den Flugbetrieb komplett lahmzulegen. Weil damals der Streik zeitlich mit der Münchner Sicherheitskonferenz zusammenfiel, gab es noch einen Notbetrieb. Dass die Flughafengesellschaft den Flugbetrieb komplett einstellte, überraschte damals sogar die streikenden Gewerkschafter. Diesmal sei keine Schließung geplant, teilt ein Sprecher des Münchner Airports mit.

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