Flughafen Frankfurt:Hessen stoppt Ryanair

Die Landesregierung von Hessen hat die geplanten Anreize für neue Fluggesellschaften am Frankfurter Flughafen abgemildert. Einen Extra-Rabatt für Neukunden wie den irischen Billigflieger Ryanair wird es nicht geben.

Hessen verpasst den Expansionsplänen von Ryanair am Frankfurter Flughafen einen Dämpfer. Die Landesregierung sprach sich gegen einen Gebührennachlass für neue Fluglinien wie den irischen Billigflieger aus. "Der ursprünglich beantragte Sonderrabatt, von dem faktisch ausschließlich neue oder am Standort kaum präsente Fluggesellschaften hätten profitieren können, ist vom Tisch", sagte der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), der über die Gebührenordnung entscheidet, am Freitag. Fraport hatte die Sonderregelungen verlangt und vor Kurzem Ryanair als neuen Kunden am Großflughafen präsentiert. Die Lufthansa, Platzhirsch an dem Drehkreuz, ging dagegen auf die Barrikaden. Die neue Flughafen-Gebührenordnung gilt trotzdem, und zwar ab dem Jahreswechsel. "Wir haben hier nicht für oder gegen Ryanair oder irgendeine andere Fluggesellschaft entschieden", sagte Al-Wazir. Aber es sei wichtig, dass in der Entgeltordnung keine Benachteiligungen von Fluggesellschaften angelegt seien. Nachlässe gebe es trotzdem, aber auch für alteingesessene Fluglinien und auf drei Jahre begrenzt. Ryanair hatte angekündigt, ab März von Frankfurt aus vier Ziele am Mittelmeer anzufliegen.

Fluggesellschaften müssen für die Nutzung des Frankfurter Flughafens ein Entgelt bezahlen, das aus mehreren Komponenten besteht. Die Einnahmen sollen ausschließlich zur Refinanzierung der Infrastruktur und der dazugehörigen Dienstleistungen sowie für den gesetzlichen Schallschutz dienen. Die pauschalen Gebühren pro Passagier machen den größeren Teil der Gebühren aus und das Abstellentgelt pro Flugzeug. Je länger und je näher am Terminal der Jet parkt, desto teurer wird es.

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