Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn:Streiks behindern Flugverkehr

Sicherheitskräfte Streik Flughafen Düsseldorf und Köln-Bonn

Sicherheitskräfte streiken am Flughafen Düsseldorf und Köln-Bonn - Sie wollen bis zu 30 Prozent mehr Lohn.

(Foto: dpa)

An den beiden großen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen hat erneut ein Streik des Sicherheitspersonals begonnen und den morgendlichen Flugverkehr behindert. Etwa die Hälfte der Flüge musste annulliert werden.

An zwei Flughäfen in Nordrhein-Westfalen hat am Donnerstagmorgen erneut ein Streik des Sicherheitspersonals begonnen. Mit Schichtbeginn legten die Beschäftigten am Flughafen Düsseldorf und am Flughafen Köln-Bonn die Arbeit nieder, bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Nach zuletzt ganztägigen Streiks soll der Ausstand am Donnerstag nur bis 10 Uhr dauern.

Auf dem Düsseldorfer Flughafen zeigten die Anzeigetafeln am Morgen bereits zahlreiche gestrichene Flüge ins In- und Ausland an. 50 Abflüge und 22 Ankünfte wurden abgesagt - ursprünglich waren bis 10 Uhr etwa 150 Flugbewegungen geplant, wie eine Sprecherin sagte. An den Sicherheitskontrollen bildeten sich einige Warteschlangen. Fluggäste wurden mit kleinen Speisen und Trinkwasser versorgt.

Auch am Flughafen Köln-Bonn waren die Auswirkungen des Streiks am Morgen zu spüren. 13 Abflüge und acht Ankünfte mussten abgesagt werden. Mehr als 2000 Fluggäste waren betroffen.

Im Vergleich zum ganztägigen Streik der vergangenen Woche, der rund 10.000 Reisende getroffen hatte, halte sich der Schaden aber in Grenzen, sagte eine Sprecherin des Flughafens. "Es wird nicht solche Auswirkungen haben wie die ersten Streiktage, die wir in Köln-Bonn schon erlebt haben. Die Leute sind sensibilisiert und informieren sich vorab."

Trotz der Ankündigung sei Flughäfen und Fluggesellschaften ein "gehöriger Schaden" entstanden, sagte der Sprecher der Gewerkschaft Verdi in NRW, Günter Isemeyer. Viele Fluggäste hätten sich aber auf die Situation eingestellt und seien gar nicht erst angereist. "Wir streiken ja nicht gegen die Fluggäste, sondern gegen die Sicherheitsunternehmen, die seit Dezember nicht in der Lage sind, mit uns zu sprechen oder ein neues Angebot vorzulegen."

Der Tarifkonflikt zwischen Verdi und den Arbeitgebern der privaten Sicherheitsbranche in Nordrhein-Westfalen ist eine Lösung nach wie vor niht absehbar. Verdi fordert für die 34.000 Beschäftigten bis zu 30 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber bieten zwischen fünf und neun Prozent.

Sie verlangen Zugeständnisse von Verdi oder ein Schlichtungsverfahren, bevor sie ein neues Angebot ablegen. Beides lehnt die Gewerkschaft ab. "Die Beschäftigen haben für die Arbeit, die sie hier leisten, einen Lohn verdient, von dem sie ihre Existenz bestreiten können", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker im ZDF-Morgenmagazin.

In dem Tarifkonflikt hatten am Dienstag erstmals auch einige hundert Objektschützer, Fahrkartenkontrolleure und Personenschützer in NRW die Arbeit niedergelegt. Nach Schätzungen von Verdi arbeiten über 70 Prozent der Beschäftigten für 8,23 Euro brutto und bekommen bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden weniger als 1000 Euro netto.

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