Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn:Sicherheitspersonal streikt am Donnerstag

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Reisende müssen sich an den großen Flughäfen in Nordrhein-Westfalen wieder auf Verspätungen und Flugausfälle einstellen: Die Gewerkschaft Verdi hat das Sicherheitspersonal an den Airports Düsseldorf und Köln/Bonn zu Streiks aufgerufen. In Hamburg kommt etwas Bewegung in den Konflikt.

An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn wird am Donnerstag wieder gestreikt. Das teilte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi mit. Allerdings soll der Ausstand der Sicherheitskräfte diesmal auf die Frühschicht von 3.30 Uhr bis 10.00 Uhr begrenzt bleiben.

In Hamburg bildeten sich am Mittwoch wieder lange Warteschlangen vor den Terminals: Der Streik des Sicherheitspersonals hat für erhebliche Einschränkungen gesorgt. 115 von 181 Abflügen wurden gestrichen. Auch 25 der geplanten Ankünfte wurden aus dem Flugplan genommen, teilte der Flughafen mit. Es ist bereits der vierte Streiktag in diesem Jahr. "Die Lage ist durchaus angespannter als beim vergangenen Mal", sagte eine Flughafensprecherin.

Bereits in der Nacht hätten Hunderte Fluggäste in den Terminals gewartet, um rechtzeitig die Sicherheitskontrollen passieren zu können. Die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) blieben die Nacht über vor Ort und versorgten die Wartenden mit Wasser und Proviantpaketen. Am Morgen mussten einige Fluggäste aufgrund von Kreislaufproblemen behandelt werden, zwei Passagiere wurden in ein Krankenhaus eingeliefert. Ab 8.00 Uhr entspannte sich die Lage, weil eine private Sicherheitsfirma zusätzliche Arbeitskräfte mobilisieren konnte.

Rund 18.000 abfliegende und ebenso viele nach Hamburg reisende Passagiere sind von dem neuen Streik betroffen. Davon dürften rund zwei Drittel am Boden bleiben. Die rund 600 Mitarbeiter der Personenkontrolle am Hamburger Flughafen hatten bereits in der vergangenen Woche zwei Tage und im Januar einen Tag lang gestreikt und damit den Airport weitgehend lahmgelegt.

Die Streiks in Hamburg werden nun bis Freitag ausgesetzt, teilte Verdi mit. Es werde am Donnerstag zu einem Treffen der Geschäftsführer von Verdi und dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) kommen. Die Arbeitgeber hatten wegen des Streiks das geplante Spitzengespräch zunächst abgesagt. Damit sei Verdi unseriös vorgegangen und habe sich als nicht verlässlich erwiesen, sagte BDSW-Sprecher Oliver Arning. An Stelle der Verbandspitzen sollen nun die Geschäftsführer miteinander sprechen.

Verdi fordert für die 34.000 Beschäftigten der privaten Sicherheitsbranche in Nordrhein-Westfalen bis zu 30 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber bieten zwischen fünf und neun Prozent. In Hamburg wollen die Arbeitnehmervertreter eine Erhöhung der Einkommen um 2,70 Euro auf 14,50 Euro pro Stunde durchsetzen. Die Arbeitgeber boten laut Verdi bislang 12,75 Euro.

© Süddeutsche.de/dpa/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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