Umweltorganisation:Fluglinien reißen selbstgesteckte Klimaziele

Der Passagierluftverkehr ist fast wieder auf Vor-Corona-Niveau angewachsen - die Klimabemühungen der Fluggesellschaften hinken hinterher.
Der Passagierluftverkehr ist fast wieder auf Vor-Corona-Niveau angewachsen - die Klimabemühungen der Fluggesellschaften hinken hinterher. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Der weltweite Passagierluftverkehr ist fast wieder auf Vor-Corona-Niveau angestiegen. Kaum verbessert hat sich die CO₂-Effizienz der Fluggesellschaften.

Der weltweite Passagierluftverkehr verfehlt einer Studie der Klimaorganisation Atmosfair zufolge seine selbstgesteckten Klimaziele. Im ersten Jahr nach der Pandemie hätten die Fluggesellschaften im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 ihre CO₂-Effizienz nur leicht verbessert.

Seitdem sei die Effizienz weltweit nur um sechs Prozent oder jährlich um 1,4 Prozent verbessert worden. Nötig wären aber bei wachsendem Flugaufkommen für die weltweiten Klimaziele allein für ein Stoppen des CO₂-Anstiegs eine Effizienzsteigerung von jährlich vier Prozent. Damit verfehlten die Airlines der Studie zufolge zum ersten Mal sogar die Klimavorgabe der Luftfahrtorganisation ICAO von jährlich zwei Prozent CO₂-Effizienzsteigerung.

„Der Luftverkehr ist fast wieder auf das Vor-Pandemie-Niveau angewachsen“, erklärte Dietrich Brockhagen, Geschäftsführer von Atmosfair. „Das gilt leider nicht für die Klimabemühungen. Bei diesen haben die Airlines selbst gegenüber der schwachen Dekade vor der Pandemie weiter nachgelassen und verfehlen jetzt auch noch das ohnehin ungenügende ICAO-Ziel.“ Flottenmodernisierung und die Optimierung der Flugzeugtypen auf die Streckenprofile haben nachgelassen.

Bei den deutschen Airlines Lufthansa, Condor und Tuifly stagniere die CO₂-Effizienz gegenüber den Jahren vor der Pandemie. Erneuerbares Kerosin etwa aus gebrauchten Speisefetten spiele noch kaum eine Rolle. Nur Air France habe sich durch die Nutzung von Biokerosin im Klimaranking von Atmosfair um zwei Plätze verbessern können.

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