Fluggesellschaft:Air-Berlin-Chef Prock-Schauer tritt zurück

Air Berlin's CEO Prock-Schauer addresses the annual results news conference in Berlin, file

Tritt zum 1. Februar zurück: Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer

(Foto: REUTERS)
  • Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer tritt zum 1. Februar 2015 zurück.
  • Der Österreicher wird die Fluggesellschaft nicht komplett verlassen, sondern weiter als Chefstratege arbeiten.
  • Neuer Vorstandschef wird Stefan Pichler. Der 57-Jährige hatte zuletzt die Geschäfte für Fidji Airways geführt.

Rücktritt zum 1. Februar

Die angeschlagene deutsche Fluggesellschaft Air Berlin bekommt einen neuen Chef. Der amtierende Konzernchef Wolfgang Prock-Schauer werde zum 1. Februar 2015 sein Amt auf eigenen Wunsch niederlegen, teilte die Fluglinie am Montag mit.

Der Österreicher Prock-Schauer war Anfang 2013 zum Nachfolger von Hartmut Mehdorn ernannt worden. Von Beginn an war klar, dass seine Aufgabe, Air Berlin aus den Verlusten zu führen, nahezu unlösbar sein würde. Er verlässt den Verwaltungsrat, wird aber im Vorstand wieder den Posten des Chefstrategen übernehmen.

Wer neuer Chef wird

Als seinen Nachfolger hat der Aufsichtsrat den früheren Thomas-Cook-Chef Stefan Pichler bestimmt. Der 57-Jährige zählt zum Urgestein der deutschen Tourimus- und Reisebranche. Nach Jahren bei der Lufthansa führte er vier Jahre bis 2004 den Reisekonzern Thomas Cook. Später managte er Airlines in Australien, dem Mittleren Osten und zuletzt auf den Fidschi-Inseln.

Warum Prock-Schauer zurücktritt

Prock-Schauer hatte im Frühjahr zugeben müssen, dass die bisherigen Sparanstrengungen nicht ausreichen, um Deutschlands zweitgrößte Airline zurück in die Gewinnzone zu bringen. Er kündigte daraufhin eine grundlegende Neuausrichtung an, hielt dann aber am bisherigen Geschäftsmodell fest. Air Berlin sei mit den drei Segmenten Europa, Touristik und Langstrecke genau richtig positioniert.

Die Airline ist seit Jahren finanziell in Turbulenzen. Neben einer Verkleinerung von Flotte und Flugangebot helfen millionenschwere Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad der Airline. In den vergangenen Monaten strich die Fluggesellschaft 900 Stellen. Ende Oktober kündigte Prock-Schauer an, dass weitere 200 Stellen wegfallen.

Die arabische Airline Etihad kaufte 2011 knapp 30 Prozent der Aktien und muss die Berliner seither finanziell unterstützen.

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