Süddeutsche Zeitung

Flüssigerdgas-Terminal:Erster Teil der Pipeline auf Rügen darf gebaut werden

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Bald könnten Tanker ihr Flüssigerdgas vor Rügen loswerden: Der erste Abschnitt der Pipeline für das geplante LNG-Terminal auf der Ostseeinsel wurde nun genehmigt.

Rügen ist die beliebteste deutsche Urlaubsinsel, mehr als 1,25 Millionen Menschen haben alleine 2022 dort übernachtet, viele in einem der klassischen Seebäder wie Binz oder Sellin. Und von ihnen haben sich sicher nicht wenige an den berühmten Kreidefelsen vorbeischippern lassen. Bald ist die Inselküste um eine weitere, allerdings weniger malerische und höchst umstrittene Attraktion reicher: Es geht um das Terminal für Flüssigerdgas (LNG) in Mukran, im Nordosten der Insel. Denn das Bergamt Stralsund hat nun den Bau des ersten Abschnitts der Anbindungsleitung erlaubt. Der Bund hält das Terminal wegen der Energieversorgungssicherheit für notwendig. Kritiker sehen darin dagegen eine Verschandelung der Natur und warnen wegen der großen Tanker vor Einbußen im Tourismus und irreversiblen Eingriffen in das Ökosystem Ostsee. Aber "das Bergamt Stralsund hat Gascade Gastransport GmbH heute die Genehmigung für den ersten Abschnitt der Ostsee Anbindungsleitung (OAL) von Lubmin bis zum Kilometerpunkt 26 und den Landabschnitt Mukran erteilt", erklärte nun die für den Bau zuständige Firma Gascade.

Der Abschnitt umfasst etwa die Hälfte der insgesamt rund 50 Kilometer langen Leitung. Dieser Teil verläuft von Lubmin durch den Greifswalder Bodden bis vor die Küste Südost-Rügens. Für den verbleibenden Teil bis Mukran läuft das Genehmigungsverfahren derzeit noch. Das Bergamt Stralsund hat auch den Bau des Anlandepunktes in Mukran inklusive eines sogenannten Mikrotunnels genehmigt. Durch den soll die Leitung dort anlanden. Somit steht als viertes Teilvorhaben der Anbindungsleitung lediglich der zweite Seeabschnitt aus. Auch hier läuft das Genehmigungsverfahren bereits. Für das Terminal im Hafen von Mukran ist als Genehmigungsbehörde allerdings nicht das Bergamt Stralsund, sondern das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern zuständig. Vom Vorhabenträger, der Deutschen Regas, heißt es, man bereitete einen Antrag vor.

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