Fleischindustrie:Anzeige von McDonald's

Die Fastfoodkette und Tierrechtsaktivisten haben nach eigenen Angaben Anzeige gegen einen Schlachthof in Baden-Württemberg erstattet.

Die Fastfoodkette McDonald's und Tierrechtsaktivisten haben nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen Verantwortliche eines Schlachthofs des bayerischen Nahrungsmittelkonzerns OSI gestellt. Es gehe um den Verdacht des Verstoßes gegen den Tierschutz, teilten das Unternehmen und der Verein Soko Tierschutz mit. Der Schlachthof in Tauberbischofsheim (Baden-Württemberg) wurde am Mittwoch von den Behörden geschlossen. Vom Veterinäramt gesichtete Überwachungsvideos hätten Anlass zum sofortigen Handeln gegeben, sagte ein Sprecher des Landratsamts. Täglich wurden dort laut Landratsamt circa 200 Rinder geschlachtet.

Das Unternehmen OSI mit Europa-Sitz in Gersthofen bei Augsburg ist ein Lieferanten des Franchise-Unternehmens. Es kündigte eine Untersuchung und ein erneutes Training bezüglich der firmeneigenen Tierwohlstandards an.

Anlass für die Schließung des Schlachthofes in Tauberbischofsheim waren vom Verein Soko Tierschutz mit versteckten Kameras gedrehte Bilder. Zu sehen sind Hinweise darauf, dass Tiere nicht vorschriftsmäßig betäubt worden sein könnten und Qualen zu erleiden haben. Die Organisation spricht von "verheerenden Tierschutzzuständen". Auch ein McDonald's-Sprecher sagte: "Die uns vorgelegten Aufnahmen aus dem Schlachthof beinhalten auch aus unserer Sicht gravierende Verfehlungen in dem Schlachtbetrieb. Dies ist für uns nicht akzeptabel."

Der Schlachthof, in dem schon 2015 Mängel angemahnt worden waren, bleibt nun nach Behördenangaben geschlossen, bis die Einhaltung des Tierschutzes sichergestellt ist.

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