Im Streit um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Schlachthof-Beschäftigte aus Osteuropa haben Gewerkschaften und Kirchen die Pläne der Bundesregierung als unzureichend kritisiert. Die Unterbringung der Menschen werde mit dem kürzlich vorgestellten Gesetzentwurf nicht verbessert, sonder verschlechtert, hieß es in einer Erklärung vom Wochenende.
"Zum ersten Mal wird eine zeitliche Kopplung von Arbeiten und Wohnen legitimiert: Wer seinen Arbeitsplatz verliert, wird aus der Unterkunft gewiesen, landet obdachlos auf der Straße", kritisierten rund 30 Vertreter von Sozialverbänden, DGB und Kirchen nach einem Austausch in Hannover. Nach der Häufung von Corona-Fällen in Fleischbetrieben hatte die Bundesregierung Ende Juli schärfere Regeln für die Branche auf den Weg gebracht. Geplant ist auch ein Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Branche.