Berlin (dpa/tmn) - Auf ein Sparziel hinarbeiten, von den Eltern Belohnungen für kleine Haushaltsdienste erhalten: Mit Kinderkonten und der oft dazugehörigen App lässt sich der Umgang mit Geld für den Nachwuchs spielerisch lernen. Die Zeitschrift „Finanztest“ hat sich zwei Angebote genauer angeschaut.
Was den Apps der Neobanken Revolut und Bling gemein ist: Bei beiden haben Eltern viele Möglichkeiten, die Ausgaben der Sprösslinge zu steuern. Unerwünschte Käufe - etwa für Alkohol oder Glücksspiel - können sie einschränken, so die Tester. Außerdem bekommen die Erziehungsberechtigten bei Umsätzen eine Benachrichtigung.
Wie viel die Kinder ausgeben dürfen, kann vorher festgelegt werden. Bei beiden Konten ist zudem nur die Zahlung mit Guthabenkreditkarte zugelassen. Die Karte muss von den Eltern aufgeladen werden. Überweisungen auf externe Girokonten sind nicht möglich, Schulden machen ist ebenfalls ausgeschlossen.
Bei Anbieter Bling kostet das Konto für jedes Kind 2,99 Euro im Monat. Bei Revolut ist das Girokonto fürs erste Kind kostenfrei, ab dem zweiten sind mindestens 2,99 Euro fällig, ab dem dritten 13,99 Euro pro Monat. Für das Revolut-Konto muss das Kind mindestens sechs Jahre alt sein, für das Bling-Konto sieben Jahre.
Größere Beträge sollten nicht aufs Girokonto
Aufgrund der eingeschränkten Bezahlfunktionen sehen die Tester klassische Anbieter in diesem Punkt vor den Neobanken. In der Handhabung und in Sachen Spaßfaktor punkten die Neobanken mit ihren Apps aber. Diese seien übersichtlich gestaltet und ermöglichten eine leichte Kontrolle.
Je nach Anforderung kann also sowohl ein klassisches, kostenfreies Jugendkonto bei einer Bank oder Sparkasse seine Vorzüge haben oder eben die Kinderkonten der Neobanken.
Die Tester empfehlen, auf den Girokonten keine größeren Geldbeträge zu parken. Zum einen, weil es bei Tages- und Festgeldkonten die besseren Zinsen gibt. Zum anderen, weil Pleiten der Neobanken nicht ausgeschlossen werden können.
Apropos Pleiten: Weil Bling mit der französischen Société Générale zusammenarbeitet, greift im Falle des Bankrotts die französische Einlagensicherung. Dieser Schutz umfasst Guthaben bis 100 000 Euro.
Einlagen bei der Revolut Bank unterliegen laut „Finanztest“ der litauischen Einlagensicherung. Diese erfülle die strengen Kriterien der Tester nicht, weil nicht gewährleistet sei, dass im Pleitefall alle Kunden zügig nach EU-Recht entschädigt werden.
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