Finanzminister gegen Kritik an Hedge-Fonds:Steinbrück nimmt Heuschrecken in Schutz

Die Beteiligungsgesellschaften und Hedge-Fonds erhalten Rückendeckung: Wer ihr Engagement generell ablehne, müsse wissen, dass "Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen", schrieb Steinbrück in einem Brief an die Fraktionen von Union und SPD.

Claus Hulverscheidt

Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat Beteiligungsgesellschaften und Hedge-Fonds gegen pauschale Kritik aus den eigenen Reihen in Schutz genommen.

Finanzminister gegen Kritik an Hedge-Fonds: Nach Meinung von Finanzminister Steinbrück braucht die Wirtschaft einen leistungsfähigen Finanzmarkt - mit Unterstützung der Private-Equity-Gesellschaften.

Nach Meinung von Finanzminister Steinbrück braucht die Wirtschaft einen leistungsfähigen Finanzmarkt - mit Unterstützung der Private-Equity-Gesellschaften.

(Foto: Foto: dpa)

Steinbrück schrieb in einem Brief an die Bundestagsfraktionen von Union und SPD, anders als früher seien heute neben großen Konzernen auch viele mittelständische Betriebe auf das Geld von Finanzinvestoren angewiesen. Vor allem jungen, innovativen Firmen fehle es seit dem Platzen der IT-Blase Anfang des Jahrzehnts "hinten und vorne an Kapital".

Wer in einer solchen Situation Engagements etwa von Private-Equity-Gesellschaften generell ablehne, müsse wissen, dass "Investitionsmöglichkeiten und damit Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen", heißt es in dem Schreiben, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

Steinbrück bekräftigte, dass die Wirtschaft generell einen leistungsfähigen einheimischen Finanzmarkt benötige. "Wir wollen nicht, dass die Finanzierungsentscheidungen für deutsche Unternehmen allein im Ausland getroffen werden", schrieb er.

Deutschland sei keineswegs "in der Opferrolle eines ungebremsten wirtschaftlichen Wandels", sondern müsse Chancen im Bereich der Finanzmärkte nur besser nutzen.

Der Minister machte allerdings auch deutlich, dass die Regierung unerwünschte Entwicklungen wie die Zerschlagung oder "Ausplünderung" gesunder Firmen durch Finanzinvestoren bekämpfen werde.

"Der gefühlten Ohnmacht, mit der viele Menschen diese Auswüchse und Übertreibungen erleben, wollen wir mit unserer Finanzmarktpolitik einen klar formulierten politischen Gestaltungsanspruch entgegensetzen'', so Steinbrück.

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