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Finanzen:So wechseln Sie die Hausratversicherung

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Bei vielen Verbrauchern schlummert die Police seit Jahrzehnten im Ordner. Mit einem Anbieterwechsel lässt sich oft eine Menge Geld sparen.

Zwei Drittel aller Haushalte besitzen eine Hausratversicherung. Bei vielen liegt die Police seit Jahrzehnten vergessen in einem grauen Ordner. Schon deshalb lohnt es sich in vielen Fällen, mal wieder die Konditionen zu vergleichen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass man heute einen günstigeren Vertrag mit besseren Leistungen bekommt. Gerade bei Hausratversicherungen ist das Sparpotenzial groß.

In keinem Versicherungsgeschäft haben die Versicherten so wenig von ihren Beiträgen wie bei der Hausrat. Das zeigen die Statistiken des Branchenverbandes GDV. 2016 betrug die sogenannte Schadensquote der Hausratversicherungen gerade mal 46 Prozent. Von 100 Euro, die Verbraucher an Beiträgen zahlten, mussten die Haftpflichtversicherer im Schnitt also nur 46 Euro für die Begleichung von Schäden auszahlen. Zum Vergleich: Bei der Haftpflicht waren es 66 von 100 Euro, bei der Autoversicherung 88 Euro. Nach Abzug aller weiteren Kosten der Versicherer für Verwaltung, Vertrieb und so weiter blieben immer noch 20 von 100 Euro als Reingewinn bei den Hausratversicherern hängen.

Ein Zeichen dafür, dass der Markt nicht besonders umkämpft ist. Das würde sich allerdings ändern, wenn Verbraucher öfter vergleichen und bei einem guten Angebot zu einem günstigeren Versicherer wechseln würden: Gerade weil die Versicherungen so viel an den Hausratpolicen verdienen, haben manche Anbieter viel Luft, um die Tarife der Konkurrenten zu unterbieten.

Für Verbraucher ist ein Wechsel des Vertrags aber auch aus anderen Gründen lohnend.Neue Verträge bieten oft auch die besseren Vertragskonditionen.

Dabei sind vor allem vier Dinge interessant:

1. Viele alte Verträge haben noch eine Klausel, dass bei grober Fahrlässigkeit die Auszahlung gekürzt werden kann - sogar auf Null.

2. Bei Neuverträgen kann man oft eine Selbstbeteiligung vereinbaren, bei älteren war das noch nicht üblich. Unterm Strich lohnt sich das in aller Regel: eine Selbstbeteiligung von beispielsweise 150 Euro spart gut fünf bis zehn Prozent Beitrag.

3. In alten Verträgen wurde bei Verlust oder Schaden überwiegend nur erstattet, was sich direkt in Keller, Garage und Wohnung befand. Mit einem aktuellen Vertrag zahlt die Hausrat oft ohne Extrakosten auch für Einbrüche im draußen geparkten Auto oder im Hotel, für den Diebstahl von Gartenmöbeln auf der Terrasse oder des Kinderwagens im Treppenhaus.

4. Zum Teil ist die Zahl der Risiken, die versichert sind, etwas größer geworden. Neuerdings zahlen viele Versicherungen beispielsweise bei Überspannungsschäden an Fernsehern. Ein wichtiger Faktor bei den Kosten ist der Wohnort: Die Preise für die Hausrat unterscheiden sich manchmal schon von einer Straßenseite zur anderen.

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