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Finanzen - Remagen:Arp Museum wird mit 76 Euro pro Besucher subventioniert

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Remagen (dpa/lrs) - Mit rund 76 Euro für jeden einzelnen Besucher hat das Land Rheinland-Pfalz das Arp Museum in Remagen 2019 subventioniert. Insgesamt waren es rund 3,8 Millionen Euro bei gut 50 000 Besuchern, wie Kulturminister Konrad Wolf (SPD) auf eine Anfrage der CDU-Landtagsopposition mitteilte. Damit war die Besucherzahl 2019 die niedrigste der vergangenen sechs Jahre. Die großen Theater in Rheinland-Pfalz bekommen noch deutlich mehr Geld vom Land.

Das Kulturministerium betonte: "Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck ist das einzige Museum weltweit, das sich dem künstlerischen Schaffen von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp widmet. Beide gehören zu den wichtigsten Künstlern der Moderne und haben die zentralen Strömungen der Avantgarde entscheidend mitgeprägt." Der Eintritt des Museums dicht an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen kostet elf Euro, ermäßigt neun Euro. Derzeit ist es wegen der Corona-Krise geschlossen.

Bei manchen Opern und Theatern könnte der Zuschuss der öffentlichen Hand pro Besucher noch höher sein. Für das Theater Koblenz flossen 2019 laut Kulturministerium 6 236 700 Euro an Landesunterstützung, für das Theater Trier 7 046 300 Euro, für das Pfalztheater Kaiserslautern 8 300 814 Euro und für das Staatstheater Mainz sogar 13 744 708 Euro. Eine Statistik der Subvention pro Besucher von Theatern und Museen liege nicht vor.

Als Besuchermagnet des Arp Museums in diesem Jahr galt die Ausstellung "Salvador Dalí und Hans Arp. Die Geburt der Erinnerung". Von der Eröffnung am 16. Februar bis zur Zwangsschließung am 15. März wegen der Corona-Pandemie zählte sie laut Museumsdirektor Oliver Kornhoff 10 550 Besucher. Kalkuliert worden sei die Schau bis zum 16. August 2020 mit 44 000 Besuchern, erklärte der Kunstexperte. Im ganzen Jahr 2020 seien trotz einer sechswöchigen Schließung 66 000 Besucher im Museum geplant gewesen. Also rund 16 000 mehr als 2019.

Kornhoff betonte, Museen könnten mit ihrer Bildungsarbeit, die alle interessieren Bürger einschließe, "finanziell gar nicht gut genug ausgestattet sein. Nur wenn es den Museen möglich bleibt, die ästhetische Bildung auf höchstem Niveau zu gewährleisten, kann es gelingen, öffentlich zugängliche Kunst und Kultur als jenen Klebstoff erfahrbar zu machen, der unsere sich immer stärker differenzierende Gesellschaft zusammenhält."

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