Finanzen kompakt:Kein Geld mit dem Geld

Kreditkarten von Visa waren im vergangenen Quartal nicht so beliebt. Auch die Bank Santander verdiente weniger. Das Wichtigste in Kürze.

Der weltgrößte Kreditkartenanbieter Visa hat zuletzt weniger verdient. Der Gewinn ging im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent auf 716 Millionen Dollar zurück, wie der US-Konzern mitteilte. Vor einem Jahr hatten Sondereffekte durch den Verkauf des Anteils an Visanet den Überschuss in die Höhe getrieben. Der Umsatz legte im abgelaufenen Vierteljahr um 23 Prozent auf zwei Milliarden Dollar zu. Die Visa-Aktien stiegen nachbörslich um 1,3 Prozent.

Visa

Schlechtes Geschäft: Der Kreditkartenanbieter Visa hat im vergangenen Quartal weniger Gewinn gemacht. Konkurrent American Express hingegen legte zur.

(Foto: ag.ap)

In der vergangenen Woche hatte Visa-Konkurrent American Express mit einem Gewinnsprung überzeugt. Das Unternehmen verdreifachte seinen Überschuss im abgelaufenen zweiten Quartal auf 1,02 Milliarden Dollar. Visa, Master Card oder auch American Express erhalten Gebühren, wenn Kunden mit den Kredit- und Kundenkarten der Anbieter bezahlen. Der Trend, vermehrt mit Plastikkarten einzukaufen, hält seit Jahren an. Zu schaffen machten den Konzernen zuletzt die höheren Kreditausfälle.

Santander macht weniger Gewinn

Die größte Bank der Eurozone, die spanische Banco Santander, hat dank der regen Geschäfte in Lateinamerika ein erwartungsgemäßes Ergebnis im ersten Halbjahr eingefahren. Der Gewinn sank um 1,6 Prozent auf 4,45 Milliarden Euro, wie die Großbank mitteilte. Die Nettozinseinnahmen kletterten um 14,6 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro.

Erneut als Wachstumsmotor erwies sich dabei Brasilien. In Spanien macht die Bank derzeit gut ein Fünftel seiner Gewinne. Wegen der hohen Schulden und Arbeitslosigkeit auf dem Heimatmarkt versucht die Bank, ihre geografische Aufstellung breiter zu streuen. Die Bank ist nach den Ergebnissen der Stresstests der Branche eine der am besten kapitalisierten Banken.

IWF hilft der Ukraine aus der Klemme

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der wirtschaftlich angeschlagenen Ukraine einen neuen Kredit über 15 Milliarden Dollar gewährt. Im Gegenzug hat sich die neue Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch den harten Sparauflagen des IWF gebeugt. Die erste Tranche über 1,89 Milliarden Dollar werde sofort freigegeben, teilte der IWF mit. Weitere Mittel hingen vom Ergebnis einer vierteljährlichen Überprüfung durch den Währungsfonds ab.

Mit dem Darlehen kann die Ukraine ihre Haushaltslöcher stopfen. Als Bedingung hat die Regierung in Kiew laut IWF akzeptiert, ihr jährliches Defizit im Jahr 2011 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu drücken und im Jahr 2012 auf 2,5 Prozent. Bis 2015 sollen die gesamten Staatsschulden auf unter 35 Prozent gesenkt werden. Der IWF hatte ein Kreditprogramm über 16,4 Milliarden Dollar eingefroren, nachdem die vorherige ukrainische Regierung des damaligen Präsidenten Viktor Juschtschenko versprochene Einsparungen nicht umgesetzt hatte.

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