Finanzen - Frankfurt am Main:"Rufmord-Kampagne"? DVAG weist Vorwürfe scharf zurück

Frankfurt/Main (dpa) - Der Finanzvertrieb Deutsche Vermögensberatung (DVAG) hat vehement bestritten, in eine "Rufmord"-Kampagne eines ehemaligen Mitarbeiters gegen den früheren Konkurrenten AWD verwickelt gewesen zu sein. DVAG weise die Vorwürfe "entschieden zurück", teilte das Unternehmen am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Finanzvertrieb Deutsche Vermögensberatung (DVAG) hat vehement bestritten, in eine "Rufmord"-Kampagne eines ehemaligen Mitarbeiters gegen den früheren Konkurrenten AWD verwickelt gewesen zu sein. DVAG weise die Vorwürfe "entschieden zurück", teilte das Unternehmen am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Zuvor hatten das "Handelsblatt" und die "Welt am Sonntag" berichtet, der Insider Stefan Schabirosky behaupte in einem Buch, er habe über Jahre hinweg eine Diffamierungs-Kampagne gegen AWD und den Unternehmer Carsten Maschmeyer gesteuert und sei dafür von der Konkurrenz DVAG aus Frankfurt bezahlt worden.

Der Hamburger Versicherungskaufmann hat den Berichten zufolge ein Buch mit dem Titel "Mein Auftrag: Rufmord" geschrieben. Demnach war Schabirosky zunächst über zehn Jahre beim AWD tätig, wurde aber im Jahre 2003 wegen interner Kräche entlassen und bot sich anschließend der Konkurrenz an. Laut den Berichten entwendete er unter anderem bei seinem alten Arbeitgeber Unterlagen, ließ "Anti-AWD-Seiten" im Internet lancieren, reichte anonyme Strafanzeigen gegen den AWD ein, munitionierte Anlegeranwälte und frisierte Papiere.

Die DVAG teilte mit, Schabirosky habe der DVAG nach seinem Ausscheiden beim AWD "offenbar aus Verärgerung" Informationen über den Konkurrenten und weitere Informationen über die Branche angeboten. "Bei diesen Informationen handelte es sich um allgemein zugängliche Informationen, die jeder Handelsvertreter kennt und bereits bei Schulungen offenbart werden." Da Schabirosky jedoch über umfassende Branchenkenntnisse im Allgemeinen verfügt und die Branche sich im Umbruch befunden habe, habe die DVAG mit ihm einen Beratungsvertrag als Controller abgeschlossen.

Im Anschluss habe Schabirosky den europäischen Markt der Finanzdienstleister für die DVAG beobachtet. Er sei eigenverantwortlich tätig gewesen und habe weder Weisungen noch konkrete Aufträge seitens der DVAG erhalten.

"Nachdem keine verwertbaren Arbeitsergebnisse geliefert wurden und die Erkenntnis reifte, dass Schabirosky überwiegend und auf Kosten der DVAG einen persönlichen Rachefeldzug gegen den AWD führte, trennte sich die DVAG Ende 2008 von Schabirosky." Dieser habe in diesem Kontext eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, dass mögliche Missachtungen von Gesetzen auf sein eigenes "Tun und Handeln ohne Wissen, ohne Weisung der DVAG geschehen" seien.

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