Finanzen:Florian Homm verurteilt
Lesezeit: 1 Min.
Der deutsche Finanzmanager Florian Homm ist in einem Prozess in der Schweiz wegen qualifizierter ungetreuer Geschäftsbesorgung und mehrfacher Urkundenfälschung schuldig gesprochen worden. Das Bundesstrafgericht in Bellinzona verurteilte den einstigen Großaktionär von Borussia Dortmund am Freitag zu 36 Monaten Freiheitsstrafe, davon 18 Monate auf Bewährung. Die Probezeit beträgt zwei Jahre. Homm wurde zudem zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt und das Gericht ordnete das Einziehen von Vermögenswerten an. Die Anklage hatte eine mehrjährige Freiheitsstrafe gefordert.
In mehreren weiteren Anklagepunkten wurde das Verfahren gegen Homm eingestellt, darunter wegen gewerbsmäßigen Betrugs und ungetreuer Geschäftsbesorgung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Homm sowie drei Mitangeklagte, die teils auch schuldig gesprochen wurden, können Berufung einlegen, wie das Gericht betonte. Die Staatsanwaltschaft bezog sich in der Anklageschrift auf einen Zeitraum von September 2005 bis April 2008. Es ging um Bereicherung im Umfang von "mindestens 170 938 806 US-Dollar". Laut Anklageschrift soll Homm unter anderem billige Aktien zwischen verschiedenen Investmentfonds hin- und hergeschoben haben, um den Preis künstlich in die Höhe zu treiben und davon zu profitieren. Die Herkunft des Geldes sei verschleiert worden.
Homms Anwalt Marc Engler sagte, das Bundesstrafgericht habe seinen Mandanten davon freigesprochen, Fonds und Investoren betrogen sowie Gelder gewaschen zu haben. "Mein Mandant ist mit diesem Teil des Urteils sehr zufrieden", sagte Engler der Deutschen Presse-Agentur. "Mit Bezug auf die Verurteilung wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung werden wir in Berufung gehen und sind zuversichtlich, dass Florian Homm schlussendlich vollständig freigesprochen wird." Homm war nicht persönlich in Bellinzona. "Er soll jetzt in Deutschland leben", so das Gericht. Homm war 2007 untergetaucht. Er wurde 2013 auf einen US-Haftbefehl hin in Florenz festgenommen. Er wurde aber nicht ausgeliefert und kehrte 2014 nach Deutschland zurück.