Finanzen - Erfurt:Land als Bürge für Kredite nicht mehr so gefragt

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Erfurt (dpa/th) - Das Zinstief und das große Angebot günstiger Bankkredite sorgen dafür, dass das Land als Bürge nicht mehr so gefragt ist wie in der Vergangenheit. Im vergangenen Jahr seien Bürgschaften und Garantien in Höhe von 22,2 Millionen Euro übernommen worden, teilte Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert am Donnerstag in Erfurt mit. Die Bürgschaften hätten damit nur leicht über dem Niveau von 2018 mit 20,2 Millionen Euro gelegen. Unter anderen Finanzmarktbedingungen hatte das Land jährlich Haftungsrisiken in Höhe von 60 bis 100 Millionen Euro übernommen.

Bei Bürgschaften steht das Land dafür gerade, dass beispielsweise Unternehmen ihre Kredite zurückzahlen. Können sie das nicht, vor allem bei Insolvenzen, muss das Land den verbürgten Beitrag an Kreditinstitute zahlen. Im vergangenen Jahr wurden dadurch sieben Millionen Euro aus der Landeskasse fällig. Insgesamt betrage das Haftungsrisiko durch seit Anfang der 1990er Jahre eingegangene Bürgschaften rund 1,1 Milliarden Euro.

Am häufigsten wurden laut Schubert im vergangenen Jahr Bürgschaften für Unternehmen übernommen - insgesamt für 170 Firmen. Diese Bürgschaften summierten sich auf 18,8 Millionen Euro. Die restlichen 3,4 Millionen Euro entfielen auf Wohnungsbauprojekte. Schubert nannte die Übernahme von Bürgschaften "eine effektive Methode der Wirtschaftsförderung". Das gelte vor allem für Existenzgründer und Unternehmer, die eine Firma vom Gründer übernehmen, der in den Ruhestand geht.

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