Finanzen - Dresden:Millionen für Fiskus: Steuerfahnder 2019 sehr erfolgreich

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Steuerfahnder nehmen an einer Razzia teil. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Fast 95 Millionen Euro haben Sachsens Steuerfahnder im vergangenen Jahr aufgespürt. Das ist die höchste Summe an Mehreinnahmen seit 2014. Im Vergleich zum Vorjahr flossen etwa 29 Millionen Euro mehr an den Fiskus. Die Investitionen in eine moderne Steuerfahndung zahlen sich nach Angaben des Finanzministeriums aus. Vor allem im Bereich der Wirtschaftskriminalität helfe IT-Technik, die riesigen Datenmengen aufzubereiten.

"Die Zeiten, in denen die Steuerfahndung lediglich Aktenberge auswertet, sind längst vorbei", sagte Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU). "Steuerhinterziehung findet heutzutage auch digital statt." Auch diese Spuren müssten aufgedeckt und Beweise sichergestellt werden. Dabei seien gerade im Bereich der Wirtschaftskriminalität riesige Datenmengen aufzubereiten. "Wir lassen uns nicht durch den technischen Fortschritt von Steuerbetrügern abhängen."

Die rund 106 Fahnder prüften 2019 in über 1300 Fällen und ermittelten in mehr als 800 Amts- und Rechtshilfeersuchen im Auftrag anderer Dienststellen. Mit 65 Millionen Euro entfällt mehr als die Hälfte des aufgedeckten Steuerschadens wie in der Vergangenheit auch auf die Umsatzsteuer. Dazu kamen rund 9,5 Millionen Einkommens-, rund 5,9 Millionen Euro Gewerbe- und etwa drei Millionen Euro an Lohnsteuer. Mit über 7 Millionen Euro schlagen Abgaben wie Erbschafts- und Schenkungssteuer, Solidaritätszuschlag oder Kirchensteuer sowie Zinsen zu Buche.

Mit gut 46 Millionen Euro wurden die meisten verborgenen Steuern, wie 2018, im Raum Leipzig aufgespürt. Besonders betroffen vom Steuerbetrug war der Handel, vor allem mit Edelmetallen und Elektronikartikeln sowie im Internet. Im Dresdner Raum konnten die Fahnder knapp 28,5 Millionen Euro und im Bereich Chemnitz rund 20 Millionen Euro nachträglich sichern.

Die Steuerfahndung leitete rund 370 Strafverfahren ein, die von Staatsanwaltschaften oder den Buß- und Strafsachenstellen der Finanzämter geführt werden. Im Zuge der Ermittlungen verhängten Gerichte Freiheitsstrafen von insgesamt 54 Jahren sowie Geldstrafen und -auflagen in Höhe von 613 200 Euro - rechtskräftig.

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