Finanzaufsicht:Bafin freut sich über chinesische Investoren

Die Finanzaufsicht begrüßt den Einstieg chinesischer Investoren bei deutschen Banken.

Von Meike Schreiber und Jan Willmroth, Frankfurt

Die Finanzaufsicht Bafin begrüßt den Einstieg chinesischer Investoren bei deutschen Banken. "Wir halten das grundsätzlich für eine positive Geschichte", sagte Bafin-Chef Felix Hufeld auf der Jahrespressekonferenz der Behörde. Es gebe keine "schwarze Liste" für bestimmte Investoren, auch nicht für solche aus China. Gleichwohl schaue sich die Aufsicht solche Investoren genau an, selbst wenn diese weniger als zehn Prozent hielten. Grundsätzlich prüft die Finanzaufsicht Bank-Investoren erst ab dieser Schwelle, kann sie sich aber bereits beim Kauf kleinerer Anteilen einmischen. Zur Deutschen Bank und dem neuen Großaktionär aus China wollte sich Hufeld nicht äußern. Der chinesische Mischkonzern HNA hatte seine Beteiligung an Deutschlands größtem Geldhaus Anfang Mai auf knapp zehn Prozent aufgestockt. Zusammen mit zwei Scheichs aus Katar halten die Chinesen etwa 18 Prozent an der Bank. Gemeinsam könnten sie wichtige Beschlüsse der Hauptversammlung blockieren. Seine Anteile an der Bank noch weiter aufstocken will HNA derzeit nicht.

An der zum Verkauf stehenden HSH Nordbank hat HNA kein Interesse mehr. Finanzkreise bestätigten einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der Konzern nicht mehr unter den Interessenten sei. Zuvor war HNA noch zu den vielversprechendsten potenziellen Käufern gezählt worden. Derzeit ist die Rede von sieben bis neun Interessenten für die Landesbank. Sie erhalten seit vergangener Woche Einblick in die Bücher und müssen bis Ende Juni verbindlich bieten.

Die HSH Nordbank muss auf Geheiß der EU-Kommission bis Ende Februar 2018 verkauft werden. Sie gehört zu 95 Prozent den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein. Die restlichen fünf Prozent liegen bei den örtlichen Sparkassen. Vor der Finanzkrise ließ sich die HSH noch als weltweit größter Schiffsfinanzierer feiern, musste aber später mit Staatshilfe gerettet werden. Finden die Eigentümer keinen Käufer, müssen sie das Institut abwickeln.

Erschwerend kommt hinzu, dass Brüssel den Verkauf der Bank in einem Stück angeordnet hat. Sie besteht aus zwei Teilen, einer profitablen Kernbank und einer Abbaubank. Denkbar ist daher, dass mehrere Bieter die Bank komplett übernehmen und aufteilen. Die Hamburger Finanzbehörde wollte sich nicht zu Details äußern. Die Erwartungen, den Verkauf erfolgreich abzuschließen, seien aber in den vergangenen Wochen gestiegen.

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