Filesharing:USA machen weltgrößte Torrent-Seite dicht
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Über "Kickasstorrents" wurden aktuelle Kinofilme zum Down- und Upload angeboten. Der mutmaßliche Betreiber wurde in Polen verhaftet - mit Hilfe von Apple.
Die USA gehen hart gegen die meistbesuchte Filesharing-Seite im Internet vor. Über Kickasstorrents wurden massenhaft urheberechtlich geschützte Filme und andere Inhalte angeboten. Nun beschlagnahmt die US-Justiz mehrere Domains der Seite, unter kat.cr war sie am Donnerstag nicht mehr zu erreichen. Auf der Seite selbst wurden keine Inhalte angeboten, aber Links zu sogenannten Torrent-Dateien, mit denen Nutzer Filme herunterladen und weiterverbreiten.
Der mutmaßliche Betreiber der Seite, der 30-jährige Ukrainer Artem V., wurde in Polen verhaftet. Die USA wollen, dass er ausgeliefert wird. Die Vorwürfe laut Justizministerium: Urheberechtsverletzungen und Geldwäsche.
Die Webseite habe "der US-Entertainmentindustrie Gewinne von mehr als einer Milliarde Dollar gestohlen", heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums. Filme, würden bereits über die Webseite zum Download - und zur illegalen Weiterverbreitung - angeboten, während sie noch in den Kinos liefen, darunter die Fortsetzung von "Independence Day" und "Captain America: Civil War". Seit 2008 habe Artem V. die Seite betrieben, jährlich habe er 12,5 bis 22,3 Millionen Dollar Umsatz mit Werbung gemacht.
Mit geschätzten 50 Millionen Besuchern im Monat tauchte Kickasstorrents regelmäßig in den Top 100 der meistbesuchten Seiten des Internets auf, noch vor der legendären Filesharing-Seite "The Pirate Bay". Ihr Betreiber nutzte Server und Domains auf der ganzen Welt, um nicht erwischt zu werden. Zwischenzeitlich war die Seite unter der Top-Level-Domainendung .so - für Somalia - zu erreichen, zuletzt unter kat.cr - der Endung für Costa Rica.
Google entfernt seit Jahren auf Anfrage von Anti-"Piraterie"-Organisationen wöchentlich Tausende URLs aus seinen Suchergebnissen, die zu der Seite führten. Die Organisationen handeln im Auftrag von Rechteinhabern wie Canal+, Fox oder HBO. Direkte Aufforderungen an Kickasstorrents, Links zu Torrent-Dateien offline zu nehmen, befolgte der Betreiber nicht.
Um V. zu finden, gab sich ein Ermittler der Klageschrift zufolge als Anzeigenkunde von Kickasstorrents aus und schaltete im Umfeld eines Links zur Comic-Verfilmung "Deadpool" Werbung. So kam er an Bankdetails des mutmaßlichen Seitenbetreibers.
Verraten haben soll den Verdächtigen ausgerechnet auch ein legaler Kauf von digitalem Material. Wichtige Informationen für die Ermittler kamen von Apple. Am 31. Juli vergangenen Jahres tätigte V. demnach eine Zahlung auf iTunes. Dieselbe IP-Adresse sei am selben Tag verwendet worden, um sich in den Facebook-Account von Kickasstorrents einzuloggen. Damit war die Verbindung zwischen V. und der Webseite hergestellt.