Japan:Flammen der Tierliebe

Lesezeit: 2 Min.

Kleine Hunde, große Insekten, Goldfische oder - wie hier im Bild - ein buntes Chamäleon: Japaner möchten ihren Haustieren gerne einen würdevollen Abgang verschaffen. (Foto: Imageo/Cavan Images)

In Japan wächst der Markt der Kleintierbestattung. Gefragt sind Unternehmen, die kompetent Goldfische und Reptilien einäschern. Wer im strengen Wettbewerb keine Würde zeigt, verliert.

Von Thomas Hahn, Tokio

Es gibt jetzt eine Lücke im Leben der Japanerin Naomi Uchikawa, denn ihr liebstes Wesen kommt nie mehr zurück. Die Erinnerung an die schöne Zeit zu zweit ist eben kein gleichwertiger Ersatz für das Erlebnis, gemeinsam ein Teil der Welt zu sein. Und wenn man das Porträtfoto betrachtet, das Naomi Uchikawa der Nachrichtenagentur Kyodo zur Verfügung gestellt hat, kann man ihre Trauer erst recht nachvollziehen: Ihr Chamäleon war ein Reptil von Format. Es schien immer zu lächeln. Und mit seiner bunten Schuppenhaut in wechselnden Farben schimmerte es tapfer gegen Japans graue Stadtwirklichkeit an. Kein Wunder, dass Naomi Uchikawa die Feuerbestattung ihres Chamäleons einem Unternehmen überließ, das spezialisiert ist auf die würdige Einäscherung zierlicher Charaktertiere. „Mein Haustier war sehr klein“, sagt Naomi Uchikawa, „aber sie sind mit großer Sorgfalt damit umgegangen.“

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivPrivate Krankenversicherer
:Zweistellige Preiserhöhungen

Die privaten Krankenversicherer erhöhen für 2025 ihre Preise deutlich. Für die betroffenen zwei Drittel der Versicherten steigen die Beiträge um durchschnittlich 18 Prozent. Die Versicherung zu kündigen, ist aber keine gute Idee.

Von Ilse Schlingensiepen, Herbert Fromme

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: