Fertigprodukte:Klöckner will kleinere Fertigpizzen

Koalitionsverhandlungen von Union und SPD

Will Fertiggerichte ein bisschen gesünder machen: Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner.

(Foto: dpa)
  • Fertigessen soll gesünder werden - und die Portionen kleiner, wenn es nach Ernährungsministerin Julia Klöckner geht.
  • Sie will die Lebensmittelkonzerne dazu bringen, weniger Zucker, Fett und Salz zu verarbeiten: Die Zutaten machen das Essen zwar länger haltbar, begünstigen aber auch Übergewicht.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner will Fertigprodukte gesünder machen. Helfen soll eine Vereinbarung, die sie mit der Lebensmittelindustrie schließen möchte. Ein verpflichtendes Gesetz ist also nicht geplant, die Konzerne müssen freiwillig mitmachen.

Die Vereinbarung sieht laut Bild-Zeitung vor, dass Fertigprodukte künftig weniger Zucker, weniger Fett und weniger Salz enthalten. Darüber hinaus fordert Klöckner kleinere Portionsgrößen etwa für Pizza und Softdrinks. Das Ministerium habe sich bereits mit Wirtschaftsverbänden der Ernährungsindustrie auf eine "Grundsatzvereinbarung" geeinigt, so die Zeitung, konkrete Absprachen solle es bis Ende 2018 geben.

Fertigprodukte enthalten in der Regel mehr Salz und Fett als Selbstgekochtes. Beide Komponenten sorgen dafür, dass der Geschmack des Essens auch nach längerer Lagerzeit bestehen bleibt. Zu viel Zucker, Fett und Salz können Übergewicht begünstigen, warnen Verbraucherschützer. Sie fordern eine Ampel für Lebensmittel, die zeigt, wie viel Zucker, Fett, Salz enthalten ist.

Im Koalitionsvertrag ist bereits eine "Nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten" festgeschrieben (PDF), die 2018 erarbeitet werden soll, mit der Industrie. Handwerksbetriebe wie Bäcker sollen geschont werden. Auch eine reformierte Lebensmittelkennzeichnung steht im Koalitionsvertrag. Sie soll helfen, sich ausgewogen zu ernähren. Die Nährwertkennzeichnungen von Fertigprodukten sollen demnach "vereinfacht visualisiert" werden.

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