Ferdinand Piëch:Ein Brief nach Salzburg

Eine große Karriere und ein plötzlicher Abschied: Wie der Autohersteller nun den 80. Geburtstag von Ferdinand Piëch, ehemaliger Audi- und VW-Chef, feiert.

Von Max Hägler

Wie feiert man einen Verwandten, den man nicht mehr versteht und der einem wehtut - aber der auch große Verdienste hat? Volkswagen hat mitunter etwas Familienartiges, und Ferdinand Piëch wird am 17. April 80 Jahre alt. Audi-Chef war er, VW-Chef und weil er auch noch Enkel des Käfer-Konstrukteurs Ferdinand Porsche ist, schaffte er es zum "Patriarchen". Darauf kann man anstoßen und dann eine rauschendes Fest schmeißen, bis zum Morgengrauen, bis alle einen Kater haben. Eigentlich.

Allerdings gibt es nun eben auch Missgunst und Intrigen. Zu seinem Konzern ist Piëch mittlerweile auf Distanz, er hat gerade die allermeisten seiner Anteile verkauft. Die große Party wird es deshalb nicht geben. "Herr Piëch ist nicht in der Stimmung, dass er dahin gehen würde", heißt es von einem Kenner der Familie. Stattdessen plant das Unternehmen - Vorstand wie Aufsichtsrat und damit am Ende auch die Verwandtschaft - nun eine eher formelle Würdigung: Anzeigen in großen Medien soll es zu seinem Geburtstag geben, und einen schlichten Brief werden sie wohl nach Salzburg zu Piëch senden, um seine "absolut unvergessenen Leistungen" zu würdigen. Kopfschmerztabletten braucht es dafür jedenfalls nicht.

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