Süddeutsche Zeitung

Nach Leitzins-Senkung:Trump keilt gegen Fed-Chef, Euro-Kurs sackt ab

  • Die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hat an der Wall Street für Kursverluste gesorgt, auch der Euro-Kurs sackt ab.
  • US-Präsident Trump kritisiert die Zinssenkung der Fed als unzureichend: Fed-Chef Jerome Powell habe die USA einmal mehr "im Stich gelassen".

Der Euro-Kurs ist nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung fiel im asiatischen Handel bis auf 1,1034 Dollar - so wenig hatte der Euro zuletzt im Mai 2017 gekostet.

Der Dax hat am Donnerstag nicht wirklich auf die Entscheidungen der US-Notenbank reagiert. Der deutsche Leitindex gab um nur 0,06 Prozent auf 12 181,61 Punkte nach. Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte notierte sogar 0,58 Prozent höher bei 26 084,47 Punkten. Der EuroStoxx 50 legte weniger stark zu.

Die Fed hat am Mittwochabend deutscher Zeit den Leitzins erwartungsgemäß um einen Viertel Prozentpunkt auf die neue Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent gesenkt. Notenbankchef Jerome Powell schloss weitere Zinssenkungen zunächst zwar nicht aus, dämpfte die Erwartungen der Märkte jedoch deutlich: Die jetzige Zinsanpassung sei etwas anderes als "der Beginn eines langen Senkungszyklus".

Trump: Powell hat die USA einmal mehr "im Stich gelassen"

An der Wall Street sorgte diese Aussage prompt für Kursverluste: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor bis zum Börsenschluss 1,2 Prozent und kam auf 26 864 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gab 1,1 Prozent auf 2980 Zähler nach. Beide Indizes verzeichneten ihren höchsten Tagesverlust seit dem 31. Mai.

US-Präsident Donald Trump kritisierte den Schritt der Fed umgehend als unzureichend. Die Märkte hätten darauf gehofft, dass dies der "Beginn eines langen und aggressiven Zyklus von Zinssenkungen" sei, schrieb Trump auf Twitter. Dies sei nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit der USA zu stärken. Notenbankchef Jerome Powell habe die USA einmal mehr "im Stich gelassen", so Trump. Er hatte schon vor der Fed-Entscheidung für eine drastischere Zinssenkung geworben.

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