Familien:Verkaufstour in Arabien

Der Kugellagerbauer Schaeffler versucht einem Bericht zufolge, Continental-Aktien an arabische Staatsfonds zu verkaufen. Die fränkische Familienfirma besitzt derzeit mehr der schwer verkäuflichen Anteile als sie darf.

Der Familienkonzern Schaeffler spricht einem Zeitungsbericht zufolge mit Staatsfonds vor allem aus dem arabischen Raum, um die Last der Continental-Übernahme zu verteilen. Es gehe in erster Linie darum, größere Pakete von Conti-Aktien weiterzuverkaufen, berichtete die Financial Times Deutschland unter Berufung auf Bankenkreise und das Umfeld von Schaeffler.

Familien: Bislang hat Schaeffler Berichte über den Einstieg Dritter in die fränkische Familienfirma dementiert. Der Einstieg bei Conti könnte dies nun ändern.

Bislang hat Schaeffler Berichte über den Einstieg Dritter in die fränkische Familienfirma dementiert. Der Einstieg bei Conti könnte dies nun ändern.

(Foto: Foto: AP)

Die Resonanz halte sich wegen des stark gesunkenen Aktienkurses aber in Grenzen. Als Alternative werde laut Bankenkreisen daher auch über eine Minderheitsbeteiligung der Staatsfonds an Schaeffler direkt diskutiert.

Schaeffler hat anhaltende Spekulationen über einen Einstieg Dritter in das fränkische Familienunternehmen stets dementiert. Am Freitag hatte auch Porsche Marktgerüchte über ein angebliches Interesse an der Übernahme von Continental-Aktien zurückgewiesen.

Conti-Anteile müssen geparkt werden

Schaeffler waren mehr als 80 Prozent der Conti-Papiere angedient worden, weit mehr als erwartet. Zugleich bereitet die Finanzkrise den Banken des Unternehmens Probleme bei der Weiterplatzierung des Kredits für die Continental-Übernahme.

Einer Vereinbarung mit Conti zufolge darf Schaeffler in den nächsten vier Jahren aber höchstens 49,9 Prozent an dem Unternehmen aus Hannover halten und muss den Rest der Anteile bei Dritten parken.

Der Einbruch des Conti-Kurses macht aber auch dies schwierig. Während Schaeffler 75 Euro für die Papiere geboten hatte, kosteten sie an der Börse am Freitag gerade noch die Hälfte. Mit der Anmeldung der Übernahme bei der Europäischen Kommission hatte Schaeffler Zweifel an deren Zustandekommen am Freitag gedämpft.

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