Du hättest mich einfach fragen sollen." Der Satz steht in einem sehr erfolgreichen Comic aus dem vergangenen Jahr. "Mental Load" heißt das Buch, in dem eine Mutter ihren Alltag illustriert und damit offenbar einen Nerv getroffen hat. Es ist ein Satz, der vermutlich in sehr vielen klassisch heterosexuellen Beziehungen schon gefallen ist, von Mann zu Frau, und der viel aussagt über moderne Familien und ihren Alltag in der deutschen Gesellschaft und ja, auch Wirtschaft. Eine oft lässig hingeworfene Bemerkung, die manche Männer gern nutzen, wenn ihre Partnerinnen wieder Tage hinter sich haben, an denen sie zwischen Büro und Hort noch den Einkauf erledigt haben, nach dem Abendessen mit Laptop am Wohnzimmertisch saßen und auf dem Weg ins Bett die Wäsche aufgehängt haben, um zu klagen, dass sie nicht mehr können. "Hättest Du gefragt", heißt es dann, "ich hätte Dir geholfen". Frauen lachen sarkastisch über solche Aussagen und natürlich macht es sich zu einfach, wer sagt "frag' halt". In einer idealen Welt müsste man das nicht, in einer idealen Welt gäbe es keine Vereinbarkeitskonflikte. Aber die Welt ist nicht ideal. Und deshalb hätte man nicht fragen sollen. Sondern streiten.
Vereinbarkeit:Küche, Kampf, Karriere
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Jeder Tag hat nur 24 Stunden. In den passen Arbeit, Familie, Haushalt und Freizeit nicht immer hinein.
(Foto: Dakota Corbin/Unsplash)Die Vereinbarkeit von Job und Familie ist ein wichtiges gesellschaftliches Ziel. Über den Stress zwischen Kita und Wäschebergen - und wie Eltern ihn gemeinsam bewältigen können.
Von Lea Hampel
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