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Fahrrad-Leasing:Das muss man wissen

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Für wen es sich lohnt, ein Fahrrad zu leasen, wie man sich selbst die Rate ausrechnen kann und welche Unterschiede es bei den E-Bikes gibt - ein Überblick.

Ein Fahrrad leasen - das muss man wissen

Für wen lohnt es sich, ein Rad zu leasen?

Die Faustregel ist: Je höher der persönliche Steuersatz ist, desto höher ist tendenziell die Ersparnis durch das Leasing im Vergleich zum Privatkauf eines Rades.

Wie kann der Arbeitnehmer herausfinden, ob sich Leasing persönlich lohnt?

Die Anbieter von Leasingverträgen bieten auf ihren Webseiten entsprechende Rechner an. Dort tragen Interessenten beispielsweise Angaben zu ihrem Gehalt, zu ihrer Steuerklasse und den Preis des Rades ein und erfahren, wie die Ersparnis im Vergleich zum Kauf ist.

Wie kann sich der Interessent selbst die Rate überschlägig ausrechnen?

Der monatliche Mietpreis für das Rad, der sogenannte Leasingfaktor, liegt meist bei etwas mehr als drei Prozent des Neupreises. Bei einem Rad, das inklusive Mehrwertsteuer 1000 Euro kostet, können das beispielsweise 31 Euro sein. Hinzu kommt noch die Steuer für die private Nutzung des Rades sowie Beiträge etwa für eine Vollkasko-Versicherung oder die Wartung des Fahrrads.

Warum ist es wichtig, dass der Arbeitgeber zum Abzug der Vorsteuer berechtigt ist?

Weil nur dann die Mehrwertsteuer (Vorsteuer) von der Leasingrate abgezogen werden kann. Die Rate von 31 Euro würde sich so auf etwas mehr als 25 Euro verringern. Banken, Versicherer und auch Behörden dürfen keine Vorsteuer abziehen. In dem Fall gilt das Leasen eines Rades als kaum noch attraktiv.

Ist es relevant, ob jemand ein Pedelec oder ein S-Pedelec least?

Ja. Viele Unternehmen schließen das Leasen eines S-Pedelecs sogar aus, weil diese rechtlich Kraftfahrzeugen gleichgestellt und damit aufwendiger in der Buchhaltung sind. Beim S-Pedelec wird von Januar 2019 an die Bemessungsgrundlage für die Berechnung der Steuer für die private Nutzung halbiert - es wird also so getan, als würde das Rad nur die Hälfte kosten. Die Besteuerung liegt dann rechnerisch bei 0,5 statt einem Prozent. Zusätzlich fällt eine Steuer für jeden Entfernungskilometer zum Arbeitsplatz in Höhe von 0,03 Prozent des halben Listenpreises an.

Hat der Arbeitnehmer die Pflicht, ein geleastes Rad regelmäßig zu warten?

Viele Arbeitgeber, formal der Leasingnehmer, wollen, dass ein Fahrrad regelmäßig zur Inspektion gebracht wird. Für den Vertragsanbieter ist es hingegen wichtig, dass das Rad am Ende der Laufzeit im ordentlichen Zustand abgegeben wird. Dies wird anhand einer Checkliste geprüft.

Was passiert, wenn das Fahrrad gestohlen wird?

In solchen Fällen springt die obligatorische Versicherung ein. Manche Anbieter rechnen bei anschließenden neuen Leasingverträgen einen Teil der bisherigen Laufzeit an.

Worauf muss der Arbeitnehmer achten, wenn er beim Unternehmen kündigt oder vorzeitig in Rente geht?

Das kann für den Arbeitnehmer teuer werden. Es ist beispielsweise möglich, dass er in diesem Fall das Fahrrad übernehmen muss. In der Branche gilt: Leasing ist nur dann sinnvoll, wenn der Vertrag am Ende auch erfüllt wird.

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Quelle:
SZ vom 21.12.2018
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