EZB:Abschied vom 500-Euro-Schein

Die Zukunft der größten Euro-Banknote steht auf der Agenda der Europäischen Zentralbank. Ihr Rat tagt wieder am 4. Mai. Offen ist, wie lange der Schein noch gesetzliches Zahlungsmittel bleibt.

Das Ende des 500-Euro-Scheins scheint besiegelt. Die Zukunft der größten Euro-Banknote steht auf der Agenda des EZB-Rates bei seiner Sitzung am 4. Mai, wie ein Sprecher der Notenbank sagte. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet, der EZB-Rat wolle an dem Tag darüber entscheiden, wie die Abschaffung des 500er vollzogen werde. In dem Gremium, dem neben den sechs Mitgliedern des Direktoriums die Notenbankchefs der 19 Euro-Länder angehören, stehen dem Bericht zufolge mehrere Szenarien zur Wahl. Alle sähen vor, dass der 500er zeitlich unbegrenzt bei der Zentralbank umgetauscht werden könne. Die Vorschläge unterschieden sich darin, wie schnell der Austauschprozess organisiert wird. Zu klären wäre zum Beispiel, wie lange der 500er noch produziert und ausgegeben wird. Die größte Euro-Banknote wurde einer EZB-Übersicht zufolge bislang zuletzt im Jahr 2014 gedruckt.

Offen ist auch, wie lange der Schein noch gesetzliches Zahlungsmittel wäre. Dem Handelsblatt zufolge soll der 500er seinen Status als gesetzliches Zahlungsmittel zunächst behalten. Geschäfte müssen ihn also erst einmal weiter akzeptieren. Wenn die größte der sieben Euro-Banknoten nicht mehr zur Verfügung stünde, müssten die kursierenden 600 Millionen 500er-Scheine schrittweise durch andere Noten mit kleinerem Nennwert ersetzt werden. Dafür müssten neue Scheine gedruckt werden. Die Produktion einer Banknote kostet im Schnitt acht bis neun Cent. Im günstigsten Fall würden dafür mehr als 500 Millionen Euro einkalkuliert, hatte die FAZ berichtet. Zuständig für die Herstellung sind die nationalen Notenbanken. EZB-Präsident Mario Draghi hatte darauf hingewiesen, dass der 500er für kriminelle Zwecke genutzt werde: "Der 500-Euro-Schein ist ein Instrument für illegale Aktivitäten". Die EU-Finanzminister hatten deutlich gemacht, dass sie von der EZB "angemessene Maßnahmen" mit Blick auf den 500-Euro-Schein erwarten.

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