ExxonMobil:Restaurants statt neuem Benzin

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Der Energiekonzern will im Gegensatz zu Shell und Aral keine neuen Benzinsorten auf den Markt bringen, dafür aber mehr Tankstellen-Restaurants.

Die Kraftstoffe mit höheren Oktanwerten oder vermeintlich besseren Dieselkomponenten könnten die Leistung moderner Motoren kaum steigern, sagte der deutsche ExxonMobil-Chef Wingolf R. Lachmann.

Überdurchschnittlicher Absatzrückgang

"Wir werden zunächst einmal abwarten, ob die Autofahrer die teils erheblich höheren Preise der neuen Benzinqualitäten akzeptieren." Es gebe keine Pläne, neue Benzinsorten zu entwickeln.

Auf dem rückläufigen deutschen Ölmarkt hat ExxonMobil im vergangenen Jahr überdurchschnittlich viel Absatz verloren. Die Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Konzerns verkaufte 11,8 (Vorjahr: 12,7) Millionen Tonnen Öl und Ölprodukte.

Um die Position auf dem deutschen Tankstellenmarkt abzusichern und auszubauen, setzt ExxonMobil auf ein neues Shop- und Restaurant-konzept mit dem Namen "On The Run", das seit einiger Zeit im Großraum Frankfurt erprobt wird.

Restaurantkonzept

Die Ergebnisse seien besser als erwartet, so dass weitere Tankstellen mit Restaurants in anderen Ballungsräumen kommen sollen. Insgesamt seien die Gewinne im Tankstellengeschäft nicht befriedigend.

Der weitaus größte Anteil der Investitionen und des Gewinns von ExxonMobil hängt mittlerweile mit der Gasförderung in Niedersachsen zusammen. ExxonMobil-Vorstand Gernot K. Kalkoffen kritisierte die Landesregierung in Hannover, weil sie den Förderzins auf Gas von 22 auf 28 Prozent erhöht habe.

"Die Förderabgabe geht direkt gegen die Wirtschaftlichkeit der Investitionen", sagte Kalkoffen. Trotz der relativ hohen Ölpreise, die mit Verzögerung auf die Gaspreise durchschlagen, werde ExxonMobil in Deutschland aus dem Gasgeschäft 2004 nicht mehr Gewinn erreichen als im Vorjahr. Ein Grund ist der gestiegene Euro-Kurs.

Förderabgabe beeinträchtigt Wirtschaftlichkeit

Die ExxonMobil Central Europe Holding GmbH setzte im vergangenen Jahr 11,9 (12,6) Milliarden Euro um, wovon 4,9 (5,3) Milliarden Euro auf Mineralölsteuern entfielen. Der Gewinn vor Steuern (EBIT) blieb mit 925 (926) Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.

Rund 80 Prozent des Gewinns stammen aus dem Fördergeschäft. ExxonMobil förderte 10,0 (9,7) Millionen Kubikmeter Erdgas und verkaufte 16,9 (16,0) Millionen Kubikmeter.

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