Die deutschen Exporte sind im Jahr 2024 zum zweiten Mal nacheinander zurückgegangen. Kalender- und saisonbereinigt seien Waren im Wert von 1559,7 Milliarden Euro exportiert worden, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Das sei ein Minus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
2023 hatte es bereits ein Minus von 1,2 Prozent gegeben. Die schwachen Zahlen hängen auch mit der sinkenden Nachfrage aus China zusammen. Die deutschen Importe fielen sogar um 2,8 Prozent auf 1318,5 Milliarden Euro und damit ebenfalls zum zweiten Mal hintereinander, was Experten unter anderem mit der schwachen Binnenkonjunktur erklären.
Dennoch gab es am Ende des Jahres einen Aufschwung. Nachdem die Oktober-Exporte im Vergleich zum Vormonat noch 2,8 Prozent im Minus waren, stiegen sie im November um 2,1 Punkte – so stark wie seit Januar nicht mehr. Und im Dezember legten sie noch weiter zu: 2,9 Prozent verglichen mit dem Vormonat und 3,4 im Vergleich zum Dezember 2023.
Insbesondere die Ausfuhren in die Länder der Europäischen Union stiegen im Dezember stark, hier gab es ein Plus von 5,9 Prozent. Die meisten deutschen Exporte gingen erneut in die USA, obwohl sie im Vergleich zum November um 3,5 Prozent fielen.
Trumps Zolldrohungen bereiten Sorge
Insgesamt machte die Flaute auf den Weltmärkten Deutschlands Exporteuren im vergangenen Jahr zu schaffen. Der Außenhandelsverband BGA sprach mit Blick auf 2024 bereits im Januar von einem „verlorenen Jahr“. Präsident Dirk Jandura sagte: „Die momentane Lage im Groß- und Außenhandel ist besorgniserregend.“
Der Blick nach vorn dürfte für die deutsche Wirtschaft trotz der am Ende des Jahres positiveren Zahlen nicht gerade hoffnungsvoll sein. Denn US-Präsident Donald Trump droht weiterhin damit, Strafzölle gegen Einfuhren aus der Europäischen Union zu verhängen. Sie würden „definitiv“ kommen, und zwar „ziemlich bald“, sagte Trump am vergangenen Wochenende.
Das hätte massive Auswirkungen auf die deutsche Exportindustrie. Kaum eine Volkswirtschaft hängt so sehr vom Export ab. Autoindustrie, Maschinenbau und Pharmaindustrie sind Branchen, in denen die Verflechtung mit den USA besonders hoch ist.