Tarifstreit:Eurowings-Piloten streiken erneut ab Montag

Tarifstreit: Stillstand bei Eurowings: Die Pilotenvereinigung Cockpit hat erneut zu einem Streik bei der Lufthansa-Tochter aufgerufen.

Stillstand bei Eurowings: Die Pilotenvereinigung Cockpit hat erneut zu einem Streik bei der Lufthansa-Tochter aufgerufen.

(Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Die Pilotenvereinigung Cockpit hat erneut zu einem dreitägigen Streik bei der Lufthansa-Tochter aufgerufen. Die Airline sagt, dadurch würden Arbeitsplätze gefährdet.

Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) hat erneut zu einem Streik bei der Lufthansa-Tochter Eurowings aufgerufen. Die Piloten sollen von Montag 0 Uhr bis einschließlich Mittwoch ihre Arbeit niederlegen. Grund sei das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite zum Manteltarifvertrag, erklärte die Gewerkschaft in Frankfurt. Die Piloten hatten bereits am 6. Oktober den Flugbetrieb der Eurowings in einer ersten Welle bestreikt und gut die Hälfte der geplanten Flüge ausfallen lassen.

Durchschnittlich führt die Lufthansa-Tochter täglich etwa 500 Flüge zu Reisezielen in Deutschland und Europa durch. Zehntausende Passagiere mussten deshalb auf andere Flüge oder die Bahn ausweichen - oder ihre Reise verschieben. Es war bereits der dritte große Ausstand von Beschäftigten der Lufthansa-Gruppe in diesem Jahr.

Der neue Streikaufruf gilt erneut nur für die deutsche Teilgesellschaft der Eurowings, nicht aber für die in Österreich lizensierte Eurowings Europe und auch nicht für Eurowings Discover, eine Tochter, die vor allem Urlaubsziele anfliegt. Erneut dürften die dezentralen Flughäfen in Deutschland außerhalb der Drehkreuze München und Frankfurt am stärksten getroffen werden. Es gehe um die Reduzierung der Arbeitsbelastung der Beschäftigten im Cockpit, erklärte die Gewerkschaft. Die maximalen Flugdienstzeiten müssten begrenzt und Ruhezeiten verlängert werden.

Die VC bezeichnete das jüngste Angebot der Geschäftsführung als unzureichend und nicht verhandlungsfähig. Die Verhandlungen seien daher gescheitert. "Dieser Streik wäre nicht notwendig, wenn Eurowings mit uns auf Augenhöhe verhandeln würde", sagte VC-Sprecher Matthias Baier. Der Arbeitgeber betreibe Augenwischerei und scheine auf Zeit spielen zu wollen.

Passagiere sollen umgebucht werden

Die Fluggesellschaft kontert. "Die VC gefährdet mit der neuerlichen Streikdrohung mutwillig die Zukunft der Eurowings Deutschland", sagte Eurowings-Geschäftsführer Kai Duve. Die Gewerkschaft zwinge Eurowings damit unausweichlich in eine Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs und gefährde Arbeitsplätze - nicht nur im Cockpit. Duve kündigte an: "Wir tun alles in unserer Macht stehende, um die Auswirkungen dieses Streiks so gering wie möglich zu halten, inklusive der Umbuchung auf Partner-Airlines der Lufthansa Group."

Das Unternehmen habe der Gewerkschaft ein Entlastungspaket unterbreitet, das in der Branche einzigartig sei. "Von 14 zusätzlich geforderten freien Tagen pro Jahr haben wir zehn Tage mehr bereits angeboten, darüber hinaus eine Reduktion der Wochenarbeitszeit um zwei volle Stunden", erklärte der Manager. Wer in diesem Entgegenkommen kein verhandlungsfähiges Angebot sehen wolle, habe jedes Maß und jede Mitte verloren.

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