Eurowings:Fast die Hälfte der Flüge wegen Streiks gestrichen

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Stillstand bei Eurowings: Die Pilotenvereinigung Cockpit hat erneut zu einem Streik bei der Lufthansa-Tochter aufgerufen. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen sind Zehntausende Passagiere betroffen: Die Piloten von Eurowings sollen drei Tage lang streiken.

Wegen des zweiten Pilotenstreiks innerhalb von zwei Wochen fällt von Montag bis Mittwoch fast jeder zweite Eurowings-Flug aus. Zehntausende Passagiere dürften betroffen sein. Von etwa 400 geplanten Verbindungen für Montag könnten aber mehr als 230 stattfinden, teilte die Lufthansa-Billigtochter mit. Für Dienstag und Mittwoch geht Eurowings davon aus, dass ebenfalls knapp die Hälfte des geplanten Flugprogramms ausfällt.

Dass Eurowings trotz des Streiks davon ausgeht, mehr als die Hälfte der geplanten Flüge durchführen zu können, liegt nicht zuletzt daran, dass die Maschinen der österreichischen Tochter Eurowings Europe nicht vom Arbeitskampf betroffen sind. Sie fliege "unter Volllast", hieß es. Auch die Airline Eurowings Discover, die von Frankfurt und München aus operiert, ist nicht vom aktuellen Streikaufruf betroffen. Außerdem setze die Lufthansa-Tochter Flugzeuge von Partnergesellschaften ein, die auch sonst einen Teil der Flüge durchführen. Zudem erwarte die Fluglinie, dass viele Pilotinnen und Piloten trotz des Streiks zum Dienst erscheinen.

Arbeitgeber warnen vor Millionenschäden

Die Gewerkschaft hatte am Freitag die Piloten im Tarifstreit über bessere Arbeitszeiten zu einem dreitägigen Streik aufgerufen - von Montag null Uhr bis 23.59 Uhr am Mittwoch. Das vom Arbeitgeber vorgelegte Angebot sei nicht verhandlungsfähig, hatte die Vereinigung Cockpit erklärt. Die Gespräche seien damit erneut gescheitert. Die Gewerkschaft fordert längere Ruhezeiten und kürzere Einsätze, weil das Cockpit-Personal überlastet sei.

Das Management hatte die Forderungen als maßlos bezeichnet. Eurowings-Geschäftsführer Kai Duve hatte am Samstag kritisiert, die Gewerkschaft zwinge Eurowings unausweichlich in eine Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs und gefährde Arbeitsplätze - nicht nur im Cockpit. Die Fluggesellschaft betonte am Sonntag, man habe am Wochenende in internen Meetings sehr deutlich gemacht, dass das angebotene Entlastungspaket mit zehn zusätzlichen freien Tagen im Jahr bei drei Stunden verringerter Wochenarbeitszeit die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren erreiche. "Entsprechend wird die VC mit ihrer unnachgiebigen Haltung kein noch besseres Angebot erstreiken, sondern mit ihrem Kurs nur zu erneuter Kundenenttäuschung und weiteren Millionenschäden beitragen."

Die Flugpläne für Dienstag und Mittwoch würden veröffentlicht, sobald klar sei, wie viele Piloten sich trotz des Streikaufrufs zum Flugdienst meldeten, erklärte Eurowings. Die Passagiere wurden gebeten, sich über die Webseite oder die Eurowings Kunden-App fortlaufend über den Status ihres Fluges zu informieren. Die Eurowings-Piloten hatten bereits Anfang Oktober die Arbeit für einen Tag niedergelegt. Die Airline musste etwa 250 Flüge absagen - etwa 30 000 Passagiere waren betroffen.

© SZ/Reuters/dpa/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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