Es erregte offenbar keinerlei Aufsehen bei den Angestellten einer Münchener Bank, dass ein Kunde über zwei Jahre hinweg täglich hohe Bargeldbeträge „in einer Sporttasche“ hinaustrug. Das Geld habe er zuvor über eine Briefkastenfirma auf sein Konto bei der Bank eingezahlt – nicht etwa in kleinen Summen, sondern insgesamt wohl unglaubliche 80 Millionen Euro. Dass dabei „nicht alle Alarmglocken“ läuteten, sei „sehr überraschend gewesen“, sagte André Ritter, Vizechef der Europäischen Staatsanwaltschaft (EUStA), als er am Dienstag den Jahresbericht der Behörde vorstellte. Er ließ es sich dabei nicht nehmen, die besagte „Münchener Bank“ ungefragt als besonders krasses Beispiel für mangelhafte Geldwäschebekämpfung zu nennen.
Wirtschaftskriminalität:80 Millionen Euro, rausgetragen in einer Sporttasche
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Von Meike Schreiber, Frankfurt

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