Europa-Park:"Mit mir hätte es eine VR-Achterbahn nicht gegeben"

Europa-Park

Roland Mack (vorne rechts) zusammen mit der Familie: Hinter ihm sitzen seine Söhne Thomas und Michael.

(Foto: dpa)

Der Europa-Park ist Freizeitpark und Familienunternehmen. Gründer Roland Mack kennt also die Probleme mit neuen Technologien und neuen Generationen.

Von Stefan Mayr und Dieter Sürig

Alles begann mit einem kleinen Notizzettel - irgendwo zwischen Amerika und Europa, über dem Atlantik, vor mehr als 40 Jahren. Heute kommen jährlich 5,5 Millionen Besucher in den Europa-Park im badischen Rust. Er ist Europas zweitgrößter Freizeitpark - und anders als die Nummer eins, das Disneyland Paris, ist er ein Familienunternehmen. Gründer und Chef Roland Mack hat sein Büro, den "Circus Macksimus", bis heute auf dem Gelände, im römischen Themenhotel Colosseo.

Das Tagesgeschäft hat der 67-jährige Mack mittlerweile an seine Söhne Michael und Thomas abgegeben, auch Tochter Ann-Kathrin ist ins Unternehmen eingebunden. Ohne Konflikte geht das nicht ab: So ist Mack heute zwar stolz darauf, dass der Europa-Park weltweit als erster Freizeitpark Virtual-Reality-Brillen eingeführt hat, mit denen Besucher während einer Achterbahnfahrt durch virtuelle Welten rasen. "Mit mir hätte es eine VR-Achterbahn nicht gegeben", gibt er aber auch zu. Letztlich habe sich aber sein Sohn Michael durchgesetzt - und recht behalten.

Die Geschichte ist für Roland Mack das beste Beispiel für einen geglückten Generationswechsel. Bis dorthin brauchte es allerdings eine Familienverfassung, die mit Hilfe eines Mediators und Rollenspielen entstanden sei. "Da ging es wirklich zur Sache", sagt er. Nun sei die Familie aber gerüstet für das nächste große Ding: Einen Wasserpark, der 2019 eröffnet werden soll. Für Mack ist das eine Zäsur, er will sich weiter aus dem Tagesgeschäft zurückziehen. Dass er es ernst meint, hat er bereits bewiesen: "Ich habe 50 Prozent meiner Anteile an die Kinder verschenkt."

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