Irlands Finanzminister Paschal Donohoe kandidiert für eine zweite Amtszeit als Präsident der Euro-Gruppe, des Gremiums der Finanzminister der 19 Euro-Staaten. Die Wahl soll im Dezember stattfinden, wie es nach dem Treffen der Minister am Montag in Brüssel hieß. Der Christdemokrat Donohoe leitet das Gremium als Präsident seit Sommer 2020, eine Amtszeit dauert zweieinhalb Jahre. Allerdings gibt es eine Komplikation: Der Koalitionsvertrag der irischen Regierung sieht vor, dass der 48-jährige Donohoe in den kommenden Wochen als Finanzminister abtritt und ein anderes Ressort übernimmt. Irlands Regierung wird sich also bald von einem anderen Finanzminister in der Euro-Gruppe repräsentieren lassen. Donohoe könnte trotzdem weiter als Präsident fungieren, als unabhängiger 20. Politiker in dem Gremium. Dies wäre ungewöhnlich, kam aber bereits vor: Von 2009 bis Anfang 2013 führte Jean-Claude Juncker die Euro-Gruppe, obwohl der Luxemburger zuvor das Amt des Finanzministers niedergelegt hatte. Später wurde Juncker Kommissionspräsident.
Euro-Gruppe:Donohoe will Präsident bleiben
Lesen Sie mehr zum Thema