Süddeutsche Zeitung

EU-Treffen zu GM und Opel:Gemeinsam durch die Krise

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Im Kampf gegen die Krise bei Opel und anderen europäischen Töchtern des US-Konzerns General Motors wollen die EU-Länder geeint auftreten. Es soll keine Rettungsmaßnahmen ohne vorherige Absprache geben.

In ihren Bemühungen zur Rettung des angeschlagenen Autobauers Opel und anderer europäischer Tochterunternehmen des US-Konzerns General Motors (GM) wollen die betroffenen zwölf EU-Staaten eng zusammenarbeiten. Auf nationaler Ebene werde es keine Rettungsmaßnahmen ohne vorherige europäische Koordinierung geben, vereinbarten Spitzenvertreter der Länder am Freitagabend in Brüssel bei einem Treffen in der EU-Kommission.

Wie die EU-Behörde mitteilte, informierten der Vize-Chef von GM, Fritz Henderson, und Europa-Chef Carl-Peter Forster über die Lage des Autobauers. Es handelte sich um ein erstes europäisches Treffen dieser Art in der Opel- und General-Motors-Krise.

Der deutsche Industriekommissar Günter Verheugen und seine für Wettbewerb verantwortliche Kommissarskollegin Neelie Kroes pochten darauf, dass bei möglichen Hilfen für GM-Töchter in Europa die Wettbewerbsregeln eingehalten werden müssen.

Der deutsche Wirtschafts-Staatssekretär Jochen Homann hatte vor dem Treffen gesagt, GM habe eine Abtrennung der europäischen Aktivitäten vorgeschlagen. Es gebe noch viele Fragen zu klären. Dabei gehe es auch um Patente, Verflechtungen und das Abschottungsthema.

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sei bereit, bei seiner Reise in die USA an diesem Sonntag eine gemeinsame europäische Position zu vertreten. "Zum Beispiel, dass es die Auffassung gibt, dass da noch das eine oder andere nachzubessern ist, bevor man zu Entscheidungen kommen kann."

Der US-Branchenführer GM kann derzeit nur mit staatlichen Notkrediten überleben und ist ohne neues Geld in wenigen Wochen pleite. Zur Sanierung plant GM weltweit den Abbau von 47.000 Jobs.

Deshalb ist auch die Zukunft der schwedischen Tochter Saab, Vauxhall in Großbritannien, aber auch Opel in Deutschland ungewiss. GM bemüht sich derzeit um 3,3 Milliarden Euro staatliche Hilfen in Europa.

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