EU-Sanktionen:Preisdeckel für russische Diesel-Exporte

Die EU will Russland gemeinsam mit internationalen Partnern dazu zwingen, Erdölprodukte wie Diesel künftig unter Marktpreis in andere Staaten zu verkaufen. Eine am Freitag von Regierungsvertretern erzielte Absprache sieht eine Preisobergrenze von vorerst 100 Dollar pro Barrel (159 Liter) vor, wie es aus Brüssel hieß. Umgerechnet sind das derzeit rund 91 Euro. An internationalen Börsen wurde ein Barrel Diesel zur Lieferung nach Europa zuletzt zu Preisen von umgerechnet etwa 100 bis 120 Euro gehandelt. Für weniger hochwertige Erzeugnisse soll eine Preisobergrenze von zunächst 45 Dollar pro Barrel gelten. Die Preisobergrenze soll das bereits im Juni von der EU beschlossene Öl-Embargo gegen Russland ergänzen. Dieses sieht unter anderem vor, den Erwerb, die Einfuhr oder die Weiterleitung von Rohöl und bestimmten Erdölerzeugnissen aus Russland in die EU zu verbieten. Die Beschränkungen gelten bereits seit dem 5. Dezember für Rohöl und ab Sonntag auch für Erdölerzeugnisse wie Diesel. Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, befürchtet allerdings keinen Anstieg der Preise für Benzin und Diesel an der Zapfsäule wegen der Sanktionen. "Die Preise sollten stabil bleiben, das ist zumindest auch meine Erwartung an die Mineralölkonzerne, weil es ja mit einem langem Vorlauf, acht Monate lang, geplant werden konnte", sagte der Grüne im RBB-Inforadio.

© SZ vom 04.02.2023 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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