Die einen nennen es Realpolitik, die anderen sehen in der Personalie einen Kniefall vor Giorgia Meloni, der stramm rechten und EU-skeptischen Regierungschefin Italiens. Die Gemüter erhitzen sich gerade an dem Vorhaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, den italienischen Europaminister Raffaele Fitto als Wirtschaftskommissar und Vize-Kommissionspräsidenten durchzusetzen. Vor einer Woche scheiterte sie am Widerstand ihrer Koalitionsparteien im EU-Parlament. Liberale, Sozialisten und Grüne fragten ungehalten: Warum soll im neuen Kollegium ausgerechnet der Vertreter einer rechtsextremen Partei auf einen herausgehobenen Posten gehievt werden, die im Sommer bei der Wahl der neuen Kommissionschefin gegen von der Leyen und ihr Programm gestimmt hat? Nun ist am Dienstag ein neuer Anlauf vorgesehen.
EU-Kommission:Ursula von der Leyen sollte das ambivalente Auftreten Melonis nicht länger belohnen
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Raffaele Fitto ist Vertreter einer Partei, die die europäische Integration bekämpft. Die EU-Kommissionspräsidentin will ihn dennoch als Wirtschaftskommissar und ihren Vize durchsetzen. Das ist eine Zumutung für Europa.
Kommentar von Ulrike Sauer, Rom
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