Man kann es als vorauseilenden Gehorsam interpretieren, als Vorsichtsmaßnahme, oder als Eingeständnis: Liebe Leute, wir schaffen das nicht mehr rechtzeitig mit den Elektroautos. Mehrere Autokonzerne wollen sich mit E-Auto-Herstellern außerhalb Europas zusammentun, um die Klimaziele für ihre Neufahrzeuge in der EU zu erreichen. Das geht aus einer jüngst veröffentlichen Liste der Europäischen Kommission hervor. Demnach würde unter anderem Mercedes eine erhebliche Summe an den chinesischen Geely-Konzern zahlen, um seine gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte zu erreichen. So will der Stuttgarter Autobauer Bußgelder vermeiden, die ihm sonst die Bilanz verhageln könnten. Aber auch der Stellantis-Konzern, zu dem Opel gehört, will seine Klimaziele mit der Hilfe eines reinen E-Autobauers schaffen.
EU-Klimaziele:Deutsche Hersteller zahlen Millionen an die Konkurrenz, um Strafen zu entgehen
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Einige europäische Autokonzerne erreichen ihre CO₂-Ziele wahrscheinlich nicht. Die Lösung: Zertifikate von Tesla oder chinesischen Herstellern teuer abkaufen. Über ein widersprüchliches Geschäft.
Von Jan Diesteldorf, Christina Kunkel, Brüssel, München

Mercedes-Chef:„Man muss den Arbeitsmarkt reformieren“
Es kriselt stark bei Deutschlands Autobauern. Mercedes-Chef Ola Källenius findet, das liegt auch an der hiesigen Sozialpolitik, äußert Wünsche an die künftige Bundesregierung und erklärt, wie er Trump begegnen möchte.
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