MeinungEmissionsziele für die Autobranche:Jetzt hilft nur noch Pragmatismus

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Kommentar von Jan Diesteldorf, Brüssel

Lesezeit: 2 Min.

Stau auf der A8 zwischen München und Salzburg. Europas Autohersteller verkaufen auf den heimischen Märkten zu wenige E-Fahrzeuge. (Foto: Imago/Wolfgang Maria Weber)

Verschiedene Autokonzerne stellen sich auf CO₂-Bußgelder ein – ausgerechnet in Zeiten, in denen die Branche in so großen Schwierigkeiten steckt. Diese Krise verlangt nach einer umfassenden industriepolitischen Antwort.

Nun wollen sie also wieder Geld bezahlen an die Konkurrenz aus den USA und China, um ihre Verfehlungen auszugleichen. Mehrere große Automobilkonzerne, darunter Mercedes-Benz, verbünden sich mit Unternehmen wie Geely oder Tesla, um ihre gesetzlich vorgeschriebenen Emissionsziele zu erreichen. Europas Autohersteller verkaufen auf den heimischen Märkten nämlich zu wenige E-Fahrzeuge und zu viele Autos mit Verbrennungsmotor. Reißen sie im laufenden Jahr die Grenzwerte für den durchschnittlichen CO₂-Ausstoß ihrer Neuwagen, drohen ihnen Strafen. Da ist es günstiger, sich mit reinen E-Auto-Herstellern zusammenzuschließen, und diese dafür zu entschädigen.

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:Deutsche Hersteller zahlen Millionen an die Konkurrenz, um Strafen zu entgehen

Einige europäische Autokonzerne erreichen ihre CO₂-Ziele wahrscheinlich nicht. Die Lösung: Zertifikate von Tesla oder chinesischen Herstellern teuer abkaufen. Über ein widersprüchliches Geschäft.

Von Jan Diesteldorf, Christina Kunkel

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