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ETF-Newsletter:Der neue SZ-Coach für Ihre Finanzen

Die Inflation nagt am Ersparten. Doch es gibt einen Ausweg: Wann es sinnvoll ist, an der Börse zu investieren, und wie das geht, erklärt die SZ ab sofort in zwölf Schritten.

Von Victor Gojdka

Wenn Sparer ein stattliches Vermögen aufbauen wollen, stehen sie oft vor einer schwierigen Entscheidung: Lieber Lotto spielen oder an die Börse gehen? Während 29 Millionen Deutsche mindestens ab und an einen Tippschein ausfüllen, investieren hierzulande nicht einmal halb so viele Menschen an der Börse. Die Welt des Börsenparketts, für viele scheint sie genauso riskant wie das Spielcasino.

Das ist ein großes Missverständnis. Und ein teures.

Jahrzehntelang haben die Deutschen beim Sparen auf den bundesrepublikanischen Dreiklang aus Schweinderl, Strumpf und Sparkonto gesetzt. Doch wenn die Preise in nur einem Jahr um mehr als acht Prozent steigen, helfen 0,8 Prozent Zinsen auf das Tagesgeld nicht. Während die Preise in den Supermärkten immer weiter steigen, sind die Börsenkurse im vergangenen Jahr allerdings abgerauscht. Jetzt an die Börse? Nein, danke, sagen viele.

Auch das ist ein Missverständnis.

Dass an der Börse Erfolg hat, wer alle paar Monate hektisch auf die Kurse schielt, vermeintlichen Gewinneraktien hinterherjagt oder gar im Minutentakt spekuliert, ist keinesfalls garantiert, sondern eher fraglich. Stattdessen empfehlen Finanzprofessoren, Honorarberater und sogar Verbraucherschützer in ungewöhnlicher Einigkeit für die ganz normale Anlegerin und den ganz normalen Anleger: Hängen Sie sich mit Ihrem Geld an den Lauf eines weltweiten Börsenbarometers, folgen Sie Hunderten Aktien auf einmal. Und dann: Tun Sie nichts.

ETF heißt der Buchstaben-Dreiklang jener Finanzpapiere, mit dem Millionen Anleger auch in Deutschland eins zu eins einem der zahlreichen Börsenindizes folgen. Steigt der Index um zwei Prozent, soll auch der ETF entsprechend steigen; fällt der Index, sinkt auch der ETF. Doch was als bestechend einfache Idee begann, ist mittlerweile durchaus kompliziert geworden. Schon allein die Anzahl der angebotenen ETFs kann eine Einsteigerin oder einen Einsteiger abschrecken.

Deshalb erklärt die SZ nun in einem neuen Newsletter, was Anlegerinnen und Anleger wissen müssen - und zwar von Anfang an. Welcher Index am besten passt, wo das Depot am günstigsten ist - und warum schon 25 Euro reichen, um loszulegen. ETF-Coach nennt sich der Newsletter, der jeden nach der Anmeldung wöchentlich erreicht. Das Versprechen des ETF-Coachs? Wer jede Woche die Checkliste am Ende der Newsletter-Mail abhakt, kennt sich nach drei Monaten aus mit ETFs.

Warum sollte man aber überhaupt an der Börse investieren? Die Antwort darauf ist so alt wie gleich bleibend: Weil es sich im Durchschnitt lohnt. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat kalkuliert: Wer irgendwann im vergangenen halben Jahrhundert 10 000 Euro anlegte und damit über 30 Jahre den Weltbörsen folgte, stand am Ende im Schnitt mit rund 90 000 Euro da. Drei Londoner Finanzhistoriker rechneten gar bis ins Jahr 1900 zurück: Im Schnitt hätten Anlegerinnen mit den Weltbörsen eine Rendite von 8,4 Prozent pro Jahr erzielen könne. Selbst wenn die Forscher den Effekt der steigenden Preise herausrechnen, blieben Anlegern mit Industrieländer-Aktien im Schnitt immer noch rund fünf Prozent Rendite pro Jahr.

"Viele Menschen überschätzen das kurzfristige Auf und Ab an den Börsen", sagt Finanzprofessor Hartmut Walz von der Hochschule Ludwigshafen, "und unterschätzen die langfristigen Chancen." Im schlimmsten Fall waren zwar 57 Prozent Verlust möglich, nach rund 14 Jahren war aber selbst er wieder wettgemacht.

Statt auf den heimischen Börsen-Leitindex Dax mit seinen bloß 40 Titeln setzen viele ETF-Sparer auf ein weit unaussprechlicheres Buchstabenkürzel mit dem Titel MSCI World. Dahinter verbirgt sich ein Börsenindex mit mehr als 1500 Aktientiteln aus 23 Industrieländern, von A wie beim Techkonzern Apple bis Z wie beim Modehändler Zalando. "Der MSCI World nimmt Privatanlegern die Auswahl einzelner Aktien, Branchen oder Länder ab", sagt Markus Thomas vom ETF-Analysehaus Xenix. "Die Indexregeln sorgen dafür, dass Anleger jederzeit mittelbar den Top-1500 der Börsenunternehmen folgen."

Die Idee dahinter? Wenn Anleger ihr Geld auf viele Titel verteilen, drücken sie das Risiko. So einleuchtend das Prinzip klingt, so kompliziert kann der Kauf sein. Tippen Anlegerinnen und Anleger den Weltindex MSCI World in die Onlinesuche ihrer Bank ein, finden sie mitunter mehr als 20 ETFs unterschiedlicher Anlagehäuser. "Der Index ist bei allen Produkten identisch, aber die Kosten und Strukturen der Produkte unterscheiden sich im Detail deutlich", sagt ETF-Analyst Thomas. "Und damit auch die Anlageergebnisse."

Inzwischen sind in Deutschland insgesamt gar rund 1800 ETFs auf dem Markt, doch nicht jeder dieser Börsenfonds ist als Hauptinvestment für private Anlegerinnen und Anleger geeignet. So gibt es Indizes nur für chinesische Technologieaktien, speziell für kanadische Goldminentitel oder amerikanische Hanf-Papiere. Nur weil die Finanzindustrie Spezialinvestments in einem Index verpackt, muss das noch lange nichts heißen. "Viele Themen-ETFs basieren oft nur auf vergleichsweise wenigen Aktien, meist nur auf 50 bis 150 Titeln", sagt ETF-Experte Markus Thomas. "Diese Produkte sollten deshalb immer nur eine Ergänzung im Portfolio sein."

Genau da setzt der neue Newsletter der SZ an: Interessierte Leser können sich ab heute an jedem beliebigen Tag mit ihrer E-Mail-Adresse anmelden, Woche für Woche bekommen sie dann eine Folge in ihr digitales Postfach. In zwölf Schritten erklärt der Newsletter mit Expertinnen und Experten, wie Sparerinnen den passenden Index finden, ETFs an der Börse ordern - und im Crash cool bleiben.

Eines haben der SZ-Newsletter und die Börse übrigens gemein: Ob Leser mit dem Newsletter heute oder erst in drei Monaten starten, können sie selbst entscheiden. Zumindest an der Börse ist die Frage des richtigen Zeitpunkts übrigens überraschend einfach: Wer auf Sicht von 15 Jahren und mehr investiert, sagen Finanzwissenschaftler, legt am besten sofort los.

Unter folgender Adresse können Sie sich anmelden und erhalten die erste Ausgabe des ETF-Coach am selben Tag: sz.de/etf-coach

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