Essay:Der Tag, als die D-Mark kam

Währungsunion 1990 - Anstehen an einer Sparkasse zur Kontoklärung anlässlich der bevorstehenden Währungs- und Sozialunion in Berlin

Kurz bevor die neue Währung eingeführt wird, stehen Bürger von einer Sparkasse in Ostberlin Schlange, um ein Konto zu eröffnen.

(Foto: imago images/Seeliger)

Die Währungsunion vor 30 Jahren war ein dramatischer Augenblick. Menschen aus dem Osten erinnern sich: Wie sie D-Mark verdienten, arbeitslos wurden, ihr Leben neu ausrichten mussten. Über eine Wende, die nachwirkt.

Von Cerstin Gammelin

Der Anfang war "Heidengaudi". "Um Mitternacht schmissen wir alle unser Restgeld in die Luft". Thüringens einstige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht erinnert sich an jene Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli vor 30 Jahren, in der die Ostmark gegen die Westmark eingetauscht wurde. An die übermütige Party im ältesten deutschen Studentenklub, dem Kasseturm in Weimar, als die Aluchips durch die Luft flogen, so der spöttische Ausdruck für DDR-Münzen. Kurz danach allerdings, das weiß die CDU-Politikerin noch genau, geht "ein fürchterliches Gewitter" nieder. Rückblickend wirkt es wie ein Vorbote der kommenden Jahre. Die Pastorin ist damals 31 Jahre alt.

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