Griechenland:Arbeitslosigkeit sinkt erstmals seit Beginn der Krise

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Arbeiten in der Athener U-Bahn: Arbeitslosigkeit in Griechenland geht leicht zurück (Foto: dpa)

Gute Nachrichten vom griechischen Arbeitsmarkt: Die Quote der Menschen ohne Job ist nach vier Jahren erstmals wieder rückläufig. Die Wirtschaft schrumpft zwar weiter - doch Finanzminister Stournaras sieht positive Signale.

Vom griechischen Arbeitsmarkt kommen erstmals seit Langem wieder positive Signale. Die Arbeitslosenquote sank im zweiten Quartal auf 27,1 Prozent, wie das Statistikamt mitteilte ( PDF). Das ist der erste Rückgang seit vier Jahren. Dennoch bleibt der Wert dicht bei der Rekordmarke von 27,4 Prozent aus dem Frühjahr, als der höchste Stand seit Beginn der Quartalserhebung 1998 erreicht wurde.

Gute Nachrichten zur wirtschaftlichen Lage des Landes verbreitete auch der griechische Finanzminister Yannis Stournaras. "Die Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal und damit zum ersten Mal seit Beginn der Krise", sagte er auf einer Konferenz in Athen. Er beruft sich dabei auf Schätzungen der Regierung.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) sieht das hoch verschuldete Land auf gutem Weg. Die jüngsten Wachstums- und Arbeitsmarktdaten seien "ermutigend" und das Reformprogramm greife, betonte EZB-Direktor Jörg Asmussen nach einem Treffen mit Griechenlands linkem Oppositionsführer Alexis Tsipras in Frankfurt.

Beim Blick in die offizielle Statistik ist allerdings noch kein Wachstumsimpuls zu entdecken: Das griechische Statistikamt weist nur den Vergleich mit dem Vorjahresquartal aus. Hier war das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni um 3,8 Prozent geschrumpft. "Die Indikatoren belegen, dass die Rezession nachlässt und sich die Wirtschaft in Richtung Erholung bewegt", sagte Stournaras dennoch.

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie war zuletzt auf den besten Wert seit dreieinhalb Jahren geklettert, auch die Tourismusbranche freut sich über steigende Einnahmen. Stournaras erwartet in diesem Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent, während die Geldgeber von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) bislang ein Minus von 4,2 Prozent veranschlagen.

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