Wegen der schlechten Kartoffelernte könnten Pommes teurer werden. Die kartoffelverarbeitende Industrie warnt vor Qualitätsproblemen und drohenden Engpässen. Mit der Trockenheit spitze sich die Lage "dramatisch" zu, sagt der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK). Schon jetzt werde mit Ernteausfällen bei Kartoffeln von bis zu 40 Prozent gerechnet, berichtete BOGK-Geschäftsführer Horst-Peter Karos. "Wenn kein Wetterumschwung kommt, ist die Missernte da", sagte Karos.
Aufgrund der Dürre gerieten die Kartoffelpflanzen vermehrt unter Stress und stellten das Wachstum ein, sodass die Knollen klein blieben. Auch nütze es wenig, Wasser zu versprühen, sofern es überhaupt möglich sei. Vor allem Knollen in Übergröße, wie sie zur Pommes-Produktion benötigt würden, seien bereits jetzt auf zahlreichen Böden kaum oder gar nicht mehr vorhanden.
Seit Jahren nicht mehr erreichter Höchststand
Schon jetzt lägen die Kartoffelpreise deutlich über dem Vorjahresniveau, so Branchenkenner. Auch an der Warenterminbörse hätten die Kartoffelpreise einen seit Jahren nicht mehr erreichten Höchststand erreicht. Viele Landwirte hoffen, wenigstens einen Teil der drohenden Einbußen über Preissteigerungen wieder wettzumachen.
Industrievertreter Karos geht davon aus, dass künftig auch kleinere Kartoffeln für die Produktion von Pommes eingesetzt werden könnten - die Pommes wären dann kürzer. "Wenn die größeren Sortierungen nicht da sind, muss man auf kleinere Chargen zurückgehen", sagte er.