Ernährung - Wiesbaden:Hessen: Mehr gesunde Ernährung in Kantinen und Schulen

Deutschland
Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne). Foto: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Gesund, regional, nachhaltig: Nach den Plänen der hessischen Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) sieht so künftig das Essen in den Kitas, Schulen und Universitäten des Landes aus. Mit verschiedenen Projekten setzt sich das Umweltministerium für eine ökologische und nachhaltige Ernährung ein. "Bei unseren täglichen Entscheidungen in Bezug auf unser Essen geht es nicht nur darum, ob es uns gut schmeckt und satt macht", betonte die Ministerin bei der Vorstellung ihrer Ernährungsstrategie am Mittwoch in Wiesbaden.

Ziel der Strategie sei, die Rahmenbedingungen für eine gesunde, regionale und nachhaltige Ernährung zu schaffen. "Mit dem, was wir essen, wo wir es einkaufen und wie wir es zubereiten, beeinflussen wir maßgeblich unsere Umwelt und unsere Gesundheit", erklärte die Grünen-Politikerin. Ein Schwerpunkt der Strategie liege auf der Gemeinschaftsverpflegung in der Kita, in Schulen und Universitäten sowie bei der Ernährungsbildung.

Zu den Maßnahmen des Landes zählt ein 500 000 Euro umfassendes Förderprogramm für eine verbesserte Schulverpflegung und das Projekt "Calciumhaltiges Schulfrühstück", dessen Ziel es ist, ein gesundes Schulfrühstück einzuführen. Eine weitere Maßnahme ist nach Angaben des Ministeriums das Projekt "100 Klima-Kantinen". Es richte sich an Kantinenbetreiber, die nachhaltig wirtschaften, beispielsweise indem sie kleinere Portionen ausgeben, um so der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Die Ernährungsstrategie des Landes beinhaltet nach Angaben von Hinz auch einen Leitfaden, der auf die jeweilige Einrichtung zugeschnittene Informationen für ein besseres Essensangebot liefern soll. Im Fokus stehen dabei vor allem regionale Lebensmittel. "Wenn wir den Einrichtungen empfehlen, ausschließlich Bio zu erhöhen, egal woher, dann profitiert unsere regionale Landwirtschaft nicht davon", erklärte Robert Hermanowski, Geschäftsführer des Forschungsinstituts für biologischen Landbau in Frankfurt, den Ansatz. Das Institut entwickelt den Leitfaden.

Michael Rothkegel, Landesgeschäftsführer des hessischen Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßte die Pläne der Ministerin. Er vermisse jedoch die Einbeziehung des Lebensmitteleinzelhandels in die Ernährungsstrategie. Damit Verbraucher öfter umwelt- und klimafreundlich einkaufen, brauche es eine klare und transparente Kennzeichnung von Lebensmitteln. Ein Klimalabel könne etwa zu einer bewussteren Kaufentscheidung beitragen.

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